Auf einen Blick
- Gen-Z-Trend «Revenge Quitting» beunruhigt Arbeitsmarkt in USA
- Junge Arbeitnehmende suchen Sinn, Wertschätzung und Weiterentwicklung im Job
- Mehrheit der Blick-Leserschaft zeigt Verständnis für den Kündigungs-Trend
Bei der Gen-Z breitet sich 2025 ein neuer Trend aus. Das sogenannte «Revenge Quitting» sorgt in den USA für Beunruhigung auf dem Arbeitsmarkt. Junge Arbeitnehmende suchen heute Sinn, Wertschätzung und Weiterentwicklung in ihrem Job - ist dies nicht der Fall, endet es wegen hoher Unzufriedenheit in einer Kündigung. Und zwar lautstark und plötzlich, um ihren nichtsahnenden Arbeitgebenden einen Schrecken einzujagen. Auch in der Schweiz könnten in traditionellen Branchen, wie dem Finanz- oder Verwaltungssektordie, abrupte Massenkündigungen eine Gefahr werden, denn Loyalität gegenüber dem Unternehmen ist bei dieser Generation nicht mehr die Norm.
Das meint die Community
Der Kündigungs-Trend stösst bei der Mehrheit der Blick-Leserschaft auf Verständnis gegenüber den jungen Arbeitnehmenden. Denn wie Mathias Kasdorf kommentiert, entscheidet die Gen Z aus dem Bauch heraus und «das ist richtig so». Adi Fust meint: «Es ist gut, dass sich die jungen Leute wehren. Unsere Eltern haben sich zu sehr ausnutzen lassen. Ich hoffe, Firmen müssen sich radikal ändern.» Auch Mario Rossi kann die junge Generation nachvollziehen. «Viele Arbeitgeber haben noch nicht begriffen oder wollen es nicht begreifen, dass sich alles weiterentwickelt. Sie werden es jedoch noch begreifen müssen», schreibt er.
So findet auch Christian Ruckstuhl: «Die Firmen kennen keine Loyalität mehr!», und fragt sich: «Warum soll nur der Arbeitnehmende loyal sein?». Marco Castellano findet genauso, dass «etwas Selbstreflexion auch für die Firmen angebracht wäre», denn es werden Stellen wegrationalisiert und der Arbeitsdruck auf die restliche Belegschaft gesteigert. «Wenn es dann zu Burnouts kommt, ist es den Firmen egal, dann verheizt man halt den nächsten», sagt er weiter. Ivan Cunha stimmt ihm zu: «Immer mehr Arbeit, weniger Arbeitende.»
Marco Weber glaubt im Gegensatz zu anderen, dass «die heutige Generation eine sehr hohe Leistungsbereitschaft hat, wenn sie etwas macht, das Sinn ergibt. Die heutige Generation gibt sich nicht mehr so leicht zufrieden, indem man einfach etwas macht, damit man etwas gemacht hat.»
«Irgendwann jedoch schlägt das Pendel zurück»
Nebst den Leserinnen und Lesern, die den jungen Kündenden zustimmen, finden sich auch Gegenkommentare. Für Maria Eng ist klar: «Heute ist der Arbeitnehmende im Vorteil und viele pressen die Zitrone aus. Irgendwann jedoch schlägt das Pendel zurück und dann werden die Forderungen wieder korrigiert.» Auch Andreas Schärer steht dem «Revenge Quitting» kritisch gegenüber: «Früher oder später findet so jemand einfach keinen Job mehr, denn die Arbeitgebenden werden sich bei den Bewerbungen auch auf diesen Aspekt fokussieren: Wie und wie oft wurde ein Job beendet». Urs Saladin stimmt zu: «Der Schuss könnte auch nach hinten losgehen! Die Arbeitgebenden könnten sich solidarisieren und keine dieser Leute einstellen!»
Wie Nicole Lighty aber erkennt, werden auch wieder andere Zeiten kommen und «da ist jeder froh, wenn er einen Job hat. Es ist wie bei allem, eine Wellenbewegung. Einmal kann der Arbeitnehmende aussuchen, wo man arbeiten will und zu welchen Konditionen. Einmal der Arbeitgebende der seine Ansprüche an seine Angestellten stellen kann.»