Es ist eine Diskussion, die schweizerischer nicht sein könnte: Geht es nach den Bundesbehörden, dürften die Nati-Spieler kein Schweizer Wappen mehr auf den Trikots tragen. Schuld daran ist das Wappenschutzgesetz, welches seit 2017 in Kraft ist. Es verbietet die Verwendung des Wappens für geschäftliche Zwecke.
Dass dieses Gesetz durchaus ernst gemeint ist, zeigt auch ein Fall am Zürcher Hauptbahnhof. Weil das Schweizer Wappen auf dem Logo der Brasserie Federal prangte, musste das Bahnhofsrestaurant sein Logo ändern.
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Bis Ende 2018 hätte auch die Swiss Ice Hockey Federation eine Ausnahmebewilligung beantragen können, um das Schweizer Wappen weiterhin auf den Trikots von Nationalteams verwenden zu können. Nun stellt sich der Bund auf den Standpunkt, dass es der Eishockey-Verband verpasst habe, fristgerecht einen begründeten Antrag dazu einzureichen. Heisst konkret: Die Nati-Spieler dürften das Schweizer Wappen nicht mehr auf ihrer Brust tragen. Bei einem Missbrauch des Wappens droht eine Freiheitsstrafe von einem Jahr oder eine Geldstrafe.
Das meint die Community
Was denken die Leserinnen und Leser über diesen Wappen-Wahnsinn? Ein kurzer Blick in die Kommentarspalte zeigt, dass sie die Forderung nicht nachvollziehen können. Gideon Megert schreibt dazu: «Der Bundesrat müsste stolz sein, dass unsere Nationalspieler öffentlich zeigen wollen, dass sie für unser Land spielen.» Und auch Florian Lima hat wenig Verständnis für solche Debatten. «Früher war man stolz, ein Schweizer zu sein. Heute ist es leider fast peinlich bei solchen Diskussionen», kommentiert er.
Alan Klodel legt noch einen obendrauf. Seiner Meinung nach sollten sich die Politiker lieber mit den richtigen Problemen auseinandersetzen: «Habt ihr Politiker in Bern keine anderen Sorgen? Kümmert euch um die AHV und die vielen Leute, die nicht richtig leben können, weil sie zu wenig Geld zum Leben haben.»
«Gut, dass Verwendung vom Wappen geregelt ist»
Leser Ernst Hofer scheint geradezu sprachlos und schreibt nur «Das ist wirklich bireweich». Nach Kommentaren, die den Disput gutheissen, muss man lange suchen. Leser Peter Schaad kann die Forderung vom Bund verstehen. Er schreibt: «Der Verband hat es verschlafen, und nun muss das Ganze im Nachhinein diskutiert werden. Und da gibt es wie immer verschiedene Meinungen.»
Trotzdem ist er positiv gestimmt, dass der Disput ein gutes Ende findet. «Schlussendlich werden sie das Wappen aber ziemlich sicher verwenden dürfen. Ich finde es sehr gut, dass die Verwendung des Schweizer Wappens stark reglementiert und mit Strafe geahndet wird», doppelt er nach.
Auch Annemarie Hugentobler sieht die Schuld nicht beim Bund. «Hätte sich der Verband darum kümmern sollen, rechtzeitig eine Lizenz zu erwerben. Gesetz ist Gesetz», argumentiert sie.