Für die Grünen sieht es düster aus. Laut dem neuen SRG-Wahlbarometer verlieren sie 3,5 Prozentpunkte. Mit dem Verlust hätte die Partei einen Wähleranteil von 9,7 Prozent.
Grünen-Wahlkampfchefin Lisa Mazzone (35) ist beunruhigt über den drohenden Rückschlag beim Klimaschutz. «Die Bürgerlichen reden den Klimawandel klein. Und das mit einer Aggressivität und Härte, die ich bisher so nicht gekannt habe. Vor allem die SVP schiesst scharf gegen uns», sagt sie im Blick-Interview.
Community zeigt keine Unterstützung
In der Kommentarspalte fehlt von Mitleid für die drohende Niederlage jede Spur. «Nein, Frau Mazzone, die SVP ist nicht Schuld an Ihrem Versagen. Die Grünen verfolgen seit Jahren eine Klimapolitik, die enorm teuer und gleichzeitig fast wirkungslos ist. Wie soll man sowas langfristig gutheissen? Die GLP ist auch grün, sie hat aber bessere Lösungen», schreibt Leser Tobias Moser.
Leserin Karin Stiefel kann da nur zustimmen: «Bedankt euch bei euren Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die sich gerne auf die Strasse kleben. Umwelt- und Klimaschutz geht übrigens anders. Selber mal im Garten für die Biodiversität aktiv werden, anstatt sich auf die Strasse kleben und am nächsten Tag in den Langstreckenflieger zu steigen.»
Auch User Marco Kälin findet ähnliche Worte: «Grundsätzlich haben die Grünen mit ihrer Politik auf sich selber geschossen. Mit ihren Verboten ohne durchführbare und wirkliche Alternativen haben sie es so weit gebracht. Jetzt andere Parteien für das eigene Versagen schlecht zu machen, ist gelinde gesagt eine weitere, extrem schwache Leistung.»
Wenige Leser stehen hinter den Grünen
Neben den vielen Kritikerinnen und Kritikern gibt es nur vereinzelte Personen in der Leserschaft, welche die Grünen verteidigen. «So schnell vergessen die Leute, dass die meisten Parteien nicht allzu viel Interesse an einer intakten Natur haben. Wir können unseren Kindern keinen neuen gesunden Planeten kaufen», schreibt Leser Andreas Meyer.
Auch für User Helmut Melzer ist klar: «Es ist traurig, dass nicht nur in der Schweiz rechtsnationale, konservative Parteien grossen Zuspruch beim Wähler finden. Die Welt ist unruhig, unkalkulierbar und gefährlich geworden und das spielt den rechtspopulistischen Parteien ziemlich in die Karten. Liessen sich die Probleme so einfach lösen, wie es die Rechtspopulisten propagieren, dann wäre die Welt nicht so, wie sie ist.»