Nach den wohlverdienten Ferien geht es für die Schülerinnen und Schüler nun wieder zurück ins Schulzimmer. Der Schulbeginn ist ein guter Zeitpunkt, um das Schulsystem etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Aus diesem Grund wollten wir von Eltern wissen, wie sie zum Schweizer Schulsystem stehen.
Schulzeiten, Noten und Co.
Leser Stefan Suter hat eine klare Meinung: «Die Kinder in der Schweiz sind von morgens bis abends in der Schule. Da bleibt nach den Hausaufgaben und dem Lernen keine Zeit für Freizeit und Freunde. Wir sollten uns ein Beispiel an Schulsystemen weltweit nehmen, welche diese Problematik gelöst haben. Ich plädiere für eine Schule, die ohne lange Mittagszeit um 13.30 Uhr endet. Das würde die Kinder, wie auch die Familien entlasten.»
Leserin Danja ist dreifache Mutter. Auch sie hat einen Verbesserungsvorschlag: «Ich würde den Schulalltag lebendiger gestalten, indem ich nicht nur Theorien weitergebe, sondern so viel wie möglich mit den Kids draussen erlebe. Meine Jungs werden als auffällig abgestempelt, sobald sie nicht stillsitzen können. Dabei brauchen sie einfach Bewegung, denn sie sind nicht für das stundelange Sitzen gemacht.»
Ein Thema, das immer wieder für Diskussionen sorgt, sind die Noten. «Ich bin in der integrativen Schule und privaten Nachhilfe tätig und würde sofort die Noten abschaffen. Es ist nicht sinnvoll, jeden nach der gleichen Norm zu bewerten. Dafür müsste man aber noch offener sein, was Methoden und Lernziele betrifft. Ausserdem müsste man überwiegend kreativ und handelnd arbeiten und viel mehr Alltagsbezug schaffen. Ich träume davon, dass Kinder in der Schule noch Kinder sein dürfen und sich einzigartig entfalten können», schreibt Leserin Sandra S.
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Auch Leserin Christa Bieli hat einen Input: «Wir leben in einer digitalen Welt, die Kinder bekommen so vieles mit, wir sollten ihnen das aktuelle Zeitgeschehen lehren. Für mich sind die Schulen nicht mehr zeitgemäss. In der Oberstufe sollte man definitiv auch mal das Themen wie Finanzen und Steuern ansprechen.»
User Remo Schneider kann nur zustimmen: «Man sollte viel mehr auf Alltagsprobleme eingehen – Steuererklärung, Vorsorge und allgemeine Probleme ansprechen. Stattdessen muss man alle Hauptstätten der Länder auf der Welt lernen, welche man nach einem Jahr wieder vergessen hat.»
Diese Leser verteidigen das Schulsystem
Neben den vielen Kritikerinnen und Kritikern gibt es auch ein paar Personen, die das Schulsystem in Schutz nehmen. Leserin Daniela Gasbarro ist eine davon: «Ich würde alles so lassen, wie es ist.»
User Matias Kilchenmann hat auch eine klare Meinung: «Wahrlich ein komplexes Thema, bei dem alle meinen, sie seien Fachleute. Klar waren wir alle in der Schule, aber wir haben nicht selber unterrichtet. Dass man einiges verbessern könnte, finde ich auch. Jedoch ist die Schule auch ein Spiegel unserer Gesellschaft. Auch da sollte sich jeder hinterfragen. Wenn zum Beispiel ständig so viel mediale Unruhe herrscht, ist es natürlich nicht verwunderlich, dass es auch in der Schule schwierig ist, sich zu fokussieren und neue Inhalte aufzunehmen.»