Von einem Teuerungsausgleich für AHV-Renten will der Nationalrat nichts mehr wissen. Er hat es am Mittwoch abgelehnt, auf eine Umsetzungsvorlage einzutreten. Wenn es ums eigene Portemonnaie geht, sieht es aber etwas anders aus. Das Büro des Ständerats hat schon am Montag mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die parlamentarische Initiative «Teuerungsausgleich für die Einkommen und Vorsorge der Ratsmitglieder» zu ergreifen.
Bei den Leserinnen und Leser kommt diese Aktion alles andere als gut an. In ihrer Meinung sind sie sich einig. «Die, die eh schon genug haben, wollen mehr. Passt in die heutige Zeit. Es hat genug Leute, die es nötiger hätten», schreibt User Tom Ellenberger.
«Volksvertreter dürfen sich unsere Parlamentarier nicht mehr nennen»
Auch Leserin Beatrice Froese ist empört: «Volksvertreter dürfen sich unsere Parlamentarier nicht mehr nennen. Das eigene Portemonnaie ist wichtiger als das Wohl einer ganzen Bevölkerungsgruppe, die für ihre Renten auch noch Steuern bezahlen darf. Und mit diesen Steuern wird dann wiederum das Parlament bezahlt»
Leser Claude Thomas Suter-Giss sieht dies ähnlich. «Wasser predigen, aber selber Wein trinken. Genau so denkt ein Grossteil unserer Politiker und Politikerinnen. Ich werde mir dieses Jahr noch genauer überlegen, wer meine Stimme bekommt.», kommentiert er.
User Philippe Zihlmann stimmt mit diesem Kommentar zu: «So geht das nicht. Dieses Parlament stärkt und schützt immer und rasch ihre eigenen Interessen, wie jetzt die Lohnerhöhung. Die Glaubwürdigkeit und Seriosität bei gewissen Parlamentariern ist stark beschädigt.»
Von Verständnis kaum eine Spur
Gibt es in der Community auch Stimmen, die eine Lohnerhöhung für Ratsmitglieder befürworten würden? Kaum, zeigt die Kommentarspalte. Einzig Leser René Merten ist es egal, wenn die Parlamentarier etwas mehr verdienen. Doch dafür stellt er einige Bedingungen: «Die Voraussetzung ist eine effizientere Aufgabenerledigung und vor allem eine Vertretung der Schweizer Interessen.»