Den ganzen Januar auf Alkohol verzichten. Schon vor zwei Jahren habe ich mir die «Dry Jan»-Challenge als Neujahrsvorsatz vorgenommen – und bin nach knapp drei Wochen gescheitert. Der Militärdienst in Kombination mit der Corona-Pandemie hat mich damals weich werden lassen.
Beide Ausreden habe ich heuer nicht mehr. Umso motivierter hätte ich Anfang Jahr sein müssen. Was ist denn schon dabei, ein paar Wochen auf das Feierabend-Bier oder auf ein Glas Rotwein beim Nachtessen zu verzichten, dachte ich mir. Schon nach wenigen Tagen habe ich festgestellt: Ich trinke eben nicht nur ein-, zweimal pro Woche ein Bierchen oder einen Glühwein. Da gibt es auch noch die Jass-Runden mit Freunden, den Après-Ski, Fussballabende und zwischendurch einen Whisky zum Genuss. Alkohol ist in meinem Leben doch präsenter, als ich mir das selber zugestanden hätte.
Es geht auch ohne Alkohol
Diese Erkenntnis war ein kleiner Schlag ins Gesicht. Gespräche mit «Leidensgenossen» im Freundeskreis und in der Familie haben mich aber wieder beruhigt. Jede und jeder hat anfangs ähnliche Erfahrungen gemacht. Seit nunmehr zwölf Tagen habe ich keinen Alkohol konsumiert. Unter der Woche ist das überhaupt kein Problem. Am letzten Wochenende stand ich aber das erste Mal seit über zwölf Jahren wieder auf Ski. Beim obligatorischen Après-Ski nach dem Tag auf der Piste auf einen alkoholischen Körperwärmer zu verzichten, war zugegeben nicht einfach. Durchgezogen hab ichs trotzdem und dabei erkannt: Der Abend war auch ohne Alkohol und Katerstimmung tags darauf lustig!