«Ich finde das daneben»
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«Ich finde das daneben»:Wintersportler in Adelboden haben wenig Verständnis für Gratis-Skipass

Bundesrat beharrt auf seinem Gratis-Skipass – das meint die Community dazu
«Wer diese Infrastruktur beansprucht, soll selber dafür bezahlen»

Der Bundesrat beharrt auf seinen Gratis-Skipass. Das sorgt aber nicht nur in der Kommentarspalte für Kritik, sondern auch auf den Skipisten.
Publiziert: 05.01.2024 um 18:15 Uhr
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Der Bundesrat kauft sich selber ein Abo für die Seilbahnen Schweiz.
Foto: keystone-sda.ch
Community-Team

Trotz öffentlicher Empörung beharrt der Bundesrat auf seinen Gratis-Skipass. Der Bund beschafft also für die Bundesräte eine Dauerfahrkarte für die Seilbahnen Schweiz. Was das kostet? 4324 Franken – pro Kopf. Wer das bezahlt? Die Steuerzahler.

Das sorgt sogar in der Politik für Empörung. «Mit einem Lohn von über 470'000 Franken sich noch ein Ski-Abo zu gönnen, während Finanzministerin Keller-Sutter ein Sparpaket in Aussicht gestellt hat, zeugt leider von Überheblichkeit», meint SVP-Nationalrat Egger. Wenig überraschend ist auch die Blick-Community von diesem Entscheid entsetzt. «Die sollten eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen und auf solche Privilegien verzichten», kommentiert Leserin Natasha Gehrig. 

Das meint die Community

Und auch weitere Stimmen in der Leserschaft können dieses Privileg nicht nachvollziehen. «Es ist unverschämt, dass diese Damen und Herren solche Privilegien haben, und der einfache Steuerzahler muss tief in die Tasche greifen, um über die Runden zu kommen», schreibt Leser Daniel Amstutz.

Dem doppelt Leser Jürg Gerber gleich nach: «Bei vielen Familien reicht das Geld nicht einmal mehr für die Schulreise, für das Klassenlager oder den Badieintritt. Das zeigt, dass der Bundesrat keine Ahnung hat, wie es bei Familien in der Schweiz aussieht», argumentiert er. Den Abschluss macht Leser Markus Eberhard. «Einfach nur daneben. Es zeigt deutlich, wie abgehoben der Bundesrat ist», schreibt er.

Kein Verständnis auf der Skipiste

Nach Kommentaren, die dem Bundesrat zustimmen, sucht man in der Kommentarspalte vergeblich. Und auch auf den Skipisten selber findet man keinen Zuspruch. Blick-Reporter Beni Fisch macht sich ein Bild davon und fragt Skifahrer gleich vor Ort, was sie davon halten, dass sie das Tagesticket selber bezahlen mussten – und der Bundesrat eben nicht.

Thomas Bütikofer (53) findet es speziell, dass darüber debattiert wird. «Ich bin der Meinung, dass die gar keine Zeit haben zum Skifahren», sagt er. Auch, dass der Bundesrat auf das Ticket besteht, ist ihm ein Rätsel: «Jeder, der diese Infrastruktur beansprucht, soll auch selber dafür bezahlen. Der Bundesrat sowieso.»

Damit ist er nicht alleine. «In solchen Fällen finde ich, ist der Bundesrat eine Person wie jede andere auch», meint Christian Beutler (52). Und auch Thomas Holzheer (53) hält nicht viel vom Gratis-Skipass für die Regierung: «Wenn ich sehe, wie die Preise steigen, finde ich es schon daneben, dass sie es einfach so bekommen.» Weniger schlimm sieht Samuel Augustiny (34) das Ganze. «Der Bundesrat muss selber entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt. Aber es ist schon nicht gerade die schönste Botschaft», doppelt er nach.

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