Sultan Shinwari (32) ist vor einem Jahr mit seiner Familie in die Schweiz gekommen. Damals hatte der Bundesrat noch angekündigt, sich um die lokalen Angestellten zu kümmern. Man habe eine Fürsorgepflicht, hatte Justizministerin Karin Keller-Sutter (58) vor einem Jahr betont.
Doch von diesem Versprechen fühlt sich Shinwari mittlerweile im Stich gelassen. Zu schwer ist es, um in der Schweiz Fuss zu fassen. Zwar lerne er fleissig Deutsch, nach einem Job sucht er bisher allerdings vergeblich.
«Beschämend und unverständlich»
Auch die Blick-Community ist von der Leistung des Bundes enttäuscht. «Beschämend und unverständlich», kommentiert Leserin Beate Grundlehner. «Unterstützung, beruflich sowie finanziell, sind dringend notwendig!», doppelt sie nach.
Wenig erfreut ist auch Florian Rudow von dieser Situation. «Die Schweizer Doppelmoral: Wenn Ausländer für uns arbeiten, mögen wir sie, aber sobald sie nach jahrelangem Dienst zu uns fliehen, sind sie unerwünscht», betont er. Von den Politikern wünscht er sich mehr Rückgrat und Menschlichkeit, denn seiner Meinung nach sei Fremdenhass mittlerweile zum Mainstream geworden.
Auch Schweizer haben Mühe mit der Arbeitslosigkeit
Bitter enttäuscht ist auch Adrian Schärli. «Man kann doch nicht jemanden evakuieren, um ihn dann einfach so wieder hingehen zu lassen. Das geht nicht auf!» Für die Suche nach dem Job hat er jedoch noch einen wichtigen Tipp auf Lager: «Ich kann nachvollziehen, dass die Suche nach einer Arbeit schwierig ist. Ich hoffe aber, dass er sich breit umschaut, also nicht nur als Finanzkontrolleur.»
Doch nicht alle schimpfen böse mit dem Bund. Leserin Susanne Reich sieht die Situation deutlich lockerer. «Wir haben ihn und seine Familie in Sicherheit gebracht, dank Unterstützung von Deutschland. Ich finde, es geht dieser Familie nicht schlecht mit einer eigenen Wohnung.»
Auch denkt sie, wird sich die Job-Situation bald klären. «Er ist noch jung und hat viele Chancen.»