Nach ergebnislosen Wochen der Suche ist im Landkreis Stadte eine Kinderleiche gefunden worden. Ob es sich dabei um den seit zwei Monaten vermissten Arian (6) aus Elm handelt, ist noch unklar. Einen Zusammenhang mit dem im April verschwunden Jungen halten die Ermittler aber «für wahrscheinlich». Die «Ermittlungsgruppe Arian» untersuchte am Dienstagmorgen den Fundort.
Das Gebiet war in den vergangenen Wochen mehrmals durchsucht worden – ohne Erfolg. «Wir waren hier mit 500 Mann und sind genau diese Fläche bestimmt vier- oder fünfmal abgegangen», sagt Helfer und Jäger Olaf P. (56) gegenüber der «Bild». Die Feuerwehr, die Polizei und auch Freiwillige hätten hier gesucht. Man habe das Gebiet auch mit Drohnen abgeflogen, sagt P. Der Jäger steht vor einem Rätsel. «Es war ein Riesenauflauf von Menschen und es ist für mich unerklärlich, dass wir den Jungen dabei nicht gefunden haben.»
Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Die Kinderleiche sei während Mäharbeiten gefunden worden, bestätigte die zuständige Polizei entsprechende Zeitungsberichte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gebe es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Genauere Informationen will die Polizei nach Abschluss der gerichtsmedizinischen Untersuchung in Absprache mit der «Ermittlungsgruppe Arian» und der zuständigen Staatsanwaltschaft bekannt geben. Mit einem Ergebnis werde «frühstens im Laufe der Woche» gerechnet.
Ein Landwirt hatte den leblosen Körper des Kindes bei den Mäharbeiten am Montag gegen 16.30 Uhr auf einer Wiese in der Gemeinde Behrste entdeckt. Der Bauer sprach mit «Bild». Schon am Sonntagmorgen sei seinem Sohn etwas Verdächtiges aufgefallen, berichtet Landwirt Jan Schlesselmann (54). «In einer Ecke neben einem Binsenloch hat er dann etwas Buntes gesehen, sich aber erst einmal nicht weiter darum gekümmert.» Er hielt es für Abfall, den dort jemand abgeladen habe.
«Mir war klar, was es nur sein konnte»
Am Montag meldete sich dann ein Mitarbeiter bei dem Schlesselmann. Etwas stimme nicht, er solle mal schnell kommen, so der Arbeiter. «Und daraufhin bin ich hingefahren. Mein Mitarbeiter hatte vor Angst die Hose voll. Und mir war eigentlich gleich klar, was es nur sein konnte.» Mitten auf seinem Feld lag die Leiche eines Kindes.
«Luftlinie von Arians Heimatort sind das circa zwei Kilometer bis da, wo die Leiche jetzt lag», weiss Schlesselmann und berichtet, er habe auch ein gelbes T-Shirt gesehen. Am Nachmittag meldete er sich bei der Polizei, zeigte wenig später den Fundort.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei auf dem Grund und Boden des Bauern nach dem vermissten Bub sucht. «Die waren auch schon bei uns auf dem Grundstück, das habe ich gleich zu der Polizei gesagt.» Er erinnert sich an die vielen Einsatzkräfte. «Hier waren so viele Helfer unterwegs und die haben bei uns im Betrieb auch in jedes Loch reingeguckt.» Am Dienstagmittag gibt es noch keine offizielle Bestätigung, dass es sich bei dem toten Kind um Arian handelt.
Arian ist seit dem 22. April verschwunden
Im Landkreis Stade war in den vergangenen Wochen immer wieder nach Arian gesucht worden. Die Polizeiinspektion Stade und die «Ermittlungsgruppe» begutachten nun den Fundort.
Arian gilt seit dem 22. April als vermisst. Er war an dem Tag am frühen Abend aus seinem Elternhaus in Bremervörde-Elm verschwunden. Trotz einer wochenlangen, grossangelegten Suche, bei der die Einsatzkräfte unterschiedlichste Taktiken anwendeten, konnte das Kind bislang nicht gefunden werden.