«Als ich reingekommen bin, habe ich das Blut gerochen»
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Nachbar erinnert sich an 1.Tat:«Als ich reingekommen bin, habe ich das Blut gerochen»

DNA überführte ihn
Killer von Zürich und Laupen BE verhaftet – er kannte seine Opfer!

Der Berner Polizei ist es am Montag gelungen, einen dringend Tatverdächtigen zu verhaften. Er soll für zwei Tötungsdelikte verantwortlich sein. Genauer: für die zwei Mystery-Morde in Zürich und Laupen BE. Zwei Fälle, zwischen denen auf den Tag fünf Jahre liegen.
Publiziert: 02.02.2024 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2024 um 12:58 Uhr
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Die Kantonspolizei Bern konnte den dringend Tatverdächtigen in Genf stellen. (Symbolbild)

Zwei Mordfälle, drei Opfer, zweimal dieselbe Täter-DNA. Zwei Taten, die auf den Tag exakt fünf Jahre nacheinander verübt wurden. Dieser Mystery-Fall bewegt die Schweiz. Bisher tappten die Ermittler im Dunkeln.

Aber nun – endlich, ein Durchbruch. Polizisten verhafteten am Montag in Genf einen Mann. Er ist Spanier, 45 Jahre alt – und dringend tatverdächtig. Seine DNA konnte den gesicherten DNA-Spuren an den Tatorten zugeordnet werden.

Südamerikanerin in ihrer Zürcher Praxis erstochen

Konkret befinden sich die Tatorte in Zürich und Laupen BE. Im Zürcher Seefeld wurde am 15. Dezember 2010 die Psychoanalytikerin Ana Maria M.* (†56) Opfer eines Verbrechens. Der Täter erstach die Frau mit südamerikanischen Wurzeln in ihrer Praxis an der Wildbachstrasse.

Der Mörder konnte aber nicht gefunden werden. Die Polizei nahm DNA-Proben von 400 Männern. Es half nichts – kein Fahndungserfolg.

Und dann passierte das Gruselige: Genau fünf Jahre später, am 15. Dezember 2015, schlägt der Killer erneut zu. Diesmal in Laupen, einer Gemeinde westlich der Bundesstadt. Die Opfer: Gerda K.* (†64) und Georges S.* (†74). Das Ehepaar muss in seiner Wohnung in der ehemaligen Käserei sterben. Die DNA-Spuren am Tatort: dieselben wie fünf Jahre zuvor im Zürcher Seefeld.

Täter kannte seine Opfer

Aber alles scheint unklar. Kein Motiv. Kein Verhafteter. Nur ein minimaler Zusammenhang zwischen den Morden. Nämlich: Ana Maria M., das Zürcher Opfer, lebte in den 90er-Jahren im Kanton Bern. Genauer: in Ostermundigen. Es liegt rund 25 Kilometer von Laupen entfernt.

Es musste weitere Jahre dauern, bis zum lange ersehnten Durchbruch der Ermittler. Genauer: über deren acht nach dem zweiten Mord.

Das Pikante an der Geschichte: Der mutmassliche Killer kannte seine drei Opfer. In welcher Beziehung sie zueinander standen, ist derweil noch unklar. Der Spanier soll laut dem Zürcher Staatsanwalt Matthias Stammbach einen Bezug zu den beiden Tatorten haben. Zu den jeweiligen Tatzeitpunkten wohnte der Mann im jeweiligen Kanton.

Tatverdächtiger ist nicht geständig

Doch wie konnte die Polizei den Tatverdächtigen überhaupt ausfindig und dingfest machen? So lief es ungefähr ab: Mitarbeiter des Dezernats Leib und Leben der Kantonspolizei Bern gingen im Rahmen der Ermittlungen verschiedenen Anhaltspunkten nach. So identifizierten sie einen tatverdächtigen Mann, der in Spanien wohnt. Und einen Bezug zu den Delikten aufweist. Die Mitarbeiter ermitteln weiter. Der Tatverdacht erhärtet sich.

Dann schnappen Polizisten den Mann. Und zwar, als er am Montag in Genf in die Schweiz einreist. Zurzeit befindet sich der Beschuldigte in Untersuchungshaft. Er wurde einvernommen. Aber der Mann ist nicht geständig.

Für den beschuldigten Spanier gilt die Unschuldsvermutung – bis zu einem rechtskräftigen Verfahrensabschluss.

*Name geändert

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