Von Manta bis Laubfrosch
Die 11 wichtigsten Opel-Modelle aus 125 Jahren

Opel feiert den 125. Geburtstag! Zum Jubiläum hat Blick elf Modelle ausgesucht, die für die Marke besonders wichtig waren – oder es immer noch sind. Eine Reise durch die Markengeschichte des deutschen Traditionsherstellers.
Publiziert: 08.09.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2024 um 17:14 Uhr
Die meisten kennen Opel für Vernunftsautos wie Astra, Corsa oder Omega. Doch die Deutschen bauten auch einst Sportwagen wie den GT. Wir zeigen die 11 wichtigsten Modelle aus 125 Jahren Firmengeschichte.
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Das heutige Traditionsunternehmen Opel startete einst gar nicht mit dem Bau von Autos – sondern als Hersteller von Nähmaschinen und Velos! Erst nach dem Tod von Firmengründer Adam Opel (1837–1895) übernahm Ehefrau Sophie Opel (1840–1913) mit ihren Söhnen 1899 die anhaltische Motorwagenfabrik des Konstrukteurs Friedrich Lutzmann (1859–1930), welcher sogleich zum Direktor ernannt wurde. Obwohl Adam Opel nie Autos bauen wollte, begann Sophie Opel trotzdem – und das mit Erfolg!

1

Lutzmann (1899–1901)

Opels erster, in Rüsselsheim (D) gebaute, Patent-Motorwagen«System Lutzmann».
Foto: Opel

1899 baute Opel das erste Automobil. 65 Exemplare des «System Lutzmann» fertigte man damals von 1899 bis 1901 von Hand. Der 1,5-Liter-Motor leistete 3,5 PS, das Auto wog insgesamt rund 520 Kilogramm. Da es Friedrich Lutzmann aber nicht gelang, den Wagen zu modernisieren und weiterzuentwickeln, entschied sich die Familie Opel 1901 für das Ende der Zusammenarbeit mit dem Konstrukteur.

2

Laubfrosch (1924–1931)

Foto: zVg

Im Vergleich zu vielen damals üblichen Automobilen war der «Opel 4/12 PS», wie er offiziell hiess, klein und grün statt gross und schwarz. Im Volksmund wurde er deshalb schnell Laubfrosch genannt. Sein Motor leistete zwischen 12 und 20 PS, die 4 PS im Namen beziehen sich auf die Steuer-PS. Der Laubfrosch besass lediglich drei Vorwärtsgänge und fuhr maximal 60 km/h schnell. Der Laubfrosch war das erste Auto in Deutschland, welches am Fliessband gebaut wurde – mit dieser Technik machte Ford bereits ab 1908 das legendäre Model T für die Masse erschwinglich.

3

Kadett (1936–1991)

Foto: Timothy Pfannkuchen

Der Opel Kadett zählte zur Kompaktklasse und wurde 1936 eingeführt. Nach vier Jahren stoppte man die Modellreihe wegen des Zweiten Weltkrieges und nahm sie 1962 wieder ins Programm auf. Von da an benannte man die verschiedenen Baureihen mit ergänzenden Buchstaben. Fortan hiess der Kadett von 1962 Kadett A, der Nachfolger Kadett B, usw. Kadett A bis C hatten einen längs eingebauten Motor mit Heckantrieb, ab Kadett D wirkte die Kraft des quer eingebauten Motors auf die Vorderräder. Der letzte Kadett E wurde bis 1993 produziert. 1991 änderte Opel den Namen der Baureihe von Kadett zu Astra (siehe unten).

4

Kapitän (1938–1970)

Opel Kapitän (1938)
Foto: WERK

Anfangs galt er als Auto der oberen Mittelklasse, ab 1964 stieg er jedoch in die Oberklasse auf: Der Opel Kapitän war das letzte vor dem Zweiten Weltkrieg von Opel eingeführte Fahrzeug. Den Vorkriegs-Kapitän konnte man als Limousine mit zwei oder vier Türen oder auch als Cabriolet kaufen. Dabei kamen neue Technologien zum Zug, wie eine selbsttragende Karosserie und eine Einzelradaufhängung mit doppelten Querlenkern an der Vorderachse.

5

Rekord (1953–1986)

Foto: Zvg

Die Rekord-Baureihe besteht aus gesamthaft acht Generationen und wurde von 1953 bis 1986 hergestellt. Den Anfang machte der Opel Olympia Rekord, der bis 1957 hergestellt wurde. Die Motorisierungen reichten von 40 bis zu 110 PS, wobei diese immer aus einem Vierzylinder-Benzinmotor stammten. Der Opel Rekord war ein voller Erfolg und wurde über zehn Millionen Mal verkauft – abgelöst wurde er durch den Opel Omega.

6

GT (1968–1973)

Foto: zVg

1965 zeigte Opel den GT Experimental, den Prototypen des GT, an der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt (D). Das Auto sorgte beim Publikum für offene Münder: Ein Sportwagen entsprach nicht dem damals braven Markenimage des deutschen Autoherstellers. Der GT leistet zwischen rund 60 und 90 PS und erreichte in der stärkeren Ausführung eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h. Mehr als die Hälfte der produzierten GT landeten in den USA, wo der GT als echter Sportwagen akzeptiert wurde und über eine grosse Fan-Gemeinde verfügte. Eine offene Version des GT schaffte es nie in die Serienproduktion, allerdings baute Opel zwei Prototypen.

7

Manta (1970–1988)

Foto: zVg

Manta, Manta! Fans können sich noch gut an die Actionkomödie aus dem Jahr 1991 erinnern. Im Film gehts um genau dieses Auto: den Opel Manta. Der erste Manta kam 1970 auf den Markt, wobei es sich um die Coupé-Version der zwei Monate später vorgestellten Limousine Opel Ascona auf gleicher Plattform handelte. Angetrieben von einem Vierzylindermotor, der zwischen 54 und 144 PS leistete, konkurrierte der heckgetriebene Manta damals mit dem seit 1968 gebauten Ford Capri. Der Manta war ein voller Erfolg und konnte über eine Million Mal verkauft werden.

8

Omega (1986–2003)

Foto: ZVG.

Der von 1986 bis 2003 gebaute Opel Omega gehörte zu den Fahrzeugen der oberen Mittelklasse. Er folgte 1986 dem weiter oben genannten Rekord. Die Rüsselsheimer bauten insgesamt vier Modellreihen vom Omega, davon leisten deren Vierzylinder-Benzinmotoren zwischen 82 und 144 PS und die Dieselmotoren zwischen 73 und 150 PS. Ebenfalls gabs ihn auch mit diversen Sechszylinder-Benzinmotoren, die zwischen 150 und gar 377 PS leisteten! Den Opel Omega konnte man als Kombi oder Limousine bestellen.

9

Ampera (2012–2016)

Foto: Photographer: Erik Riikoja

Der Opel Ampera setzte zum Start der Baureihe auf eine für Opel neue Art von Antrieb: den Plug-in-Hybrid. Doch anders als normale Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge nutzte der Ampera den Benzinmotor nicht als Antriebseinheit, sondern als Reichweitenverlängerer. Der auf dem baugleichen Chevrolet Volt basierende Ampera war nicht gerade ein Verkaufsschlager: In Deutschland wurden innerhalb von fünf Jahren lediglich rund 1500 Einheiten zugelassen, weshalb Opel die Produktion 2016 einstellte. Als Nachfolger wurde der rein elektrische Ampera-e präsentiert, der mit Reichweiten deutlich über 400 Kilometer neue Massstäbe unter den Stromern setzte.

10

Corsa (1982–2024)

Foto: Zvg

42 Jahre – so lange stellt Opel den Corsa bereits her. Anfangs baute der Kleinwagen noch auf den Plattformen von General Motors auf; die Plattformen der neusten Generation stammen vom PSA-Konzern (Peugeot-Citroën), der seit 2021 zum Stellantis-Markenuniversum gehört. Gerade einmal 45 PS leistete Corsa Nummer 1. Der neueste, vollelektrische Corsa-e bringt seit letztem Jahr fast viermal so viel Leistung (156 PS) auf die Strasse. Obwohl der Kleinwagen schon so lange auf dem Markt weilt, geniesst er immer noch grosse Beliebtheit: Letztes Jahr wurde er allein in Deutschland über 50'000 Mal verkauft und war damit der bestverkaufte Kleinwagen. In der Schweiz fand der Corsa letztes Jahr über 1000 neue Besitzerinnen.

11

Astra (1991–2024)

Foto: Lorenzo Fulvi

Die erste Generation des Astra kam 1991 auf den Markt und löste damit den weiter oben aufgelisteten Opel Kadett ab. Opel baute den Astra in verschiedenen Karosserieformen: als drei-, vier- und fünftürige Limousine sowie als Kombi und einst gar als Cabriolet. Das Basismodell leistete einst wenig üppige 57 PS, der stärkste Astra war die OPC-Sportversion mit 280 PS. Auch den Astra kann man, wie den Corsa, heute elektrisch ordern. Angetrieben von einem Elektromotor, der 156 PS leistet, stromert der Kompaktwagen mehr als 400 Kilometer weit (hier gehts zum aktuellen Fahrbericht).

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