Ich achte besonders auf nachhaltige und sozial verträgliche Produkte. Woher kommen Lithium, Kobalt und andere Rohstoffe aus den Batterien von E-Bikes? Gibt es E-Bikes, in denen keine seltenen Erden als Rohstoffe verwendet werden?
S. Sutter, Freiburg
Wie bei Elektroautos sind auch bei E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus gebräuchlich. Sie verfügen über eine besonders hohe Energiedichte, womit Platz und Gewicht gespart werden kann. Der Abbau von Lithium, vor allem in den Salzwüsten Südamerikas und in den Bergbauminen Australiens, ist mit Umweltschäden und hohem Wasserverbrauch verbunden (auch interessant: Wie schädlich ist Lithium wirklich?). Weitere notwendige Stoffe sind Nickel, Mangan und Kobalt, die vor allem aus Ostasien und Afrika stammen. Ihr Abbau erfolgt oft unter sozial und ökologisch bedenklichen Bedingungen.
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Seltene Erden stecken hingegen nicht im Akku, sondern im Elektromotor (auch interessant: Der Mythos von den Seltenen Erden). Sie sind vorerst unverzichtbar und stammen vor allem aus China. Auch das Zusammenfügen der Akkus ist aus Umweltsicht bedenklich, da viel Wasser benötigt wird und grosse Mengen CO₂ ausgestossen werden. Ferner ist die Entsorgung der Akkus nach ihrer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren problematisch, da sie giftig sind. Immerhin können die in ausgedienten Akkus enthaltenen Stoffe teilweise zurückgewonnen und wiederverwendet werden.
Reparieren statt austauschen
Weltweit forschen Akkuhersteller und Hochschulen an neuen Akku- und Motoren-Technologien. Treiber dabei sind die Auto- und Energieindustrie, die auf eine effiziente und nachhaltige Speicherung von elektrischer Energie angewiesen sind. Am Lithium wird man aber die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte nicht vorbeikommen, so die Prognosen von Fachleuten. Bis die technische Entwicklung so weit ist, geht es somit darum, E-Bike-Akkus so zu behandeln, dass sie möglichst lange funktionieren. Sind sie defekt, sollten sie nach Möglichkeit zuerst repariert statt ausgetauscht werden (auch interessant: Was tun, wenn der E-Bike-Akku kaputt ist?).
Dann richte diese direkt an velo@blick.ch. Die Blick-Mobilitätsredaktion leitet deine Frage gerne an das Pro-Velo-Expertenteam weiter.
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