Meine Beziehung zum Mitsubishi Eclipse Cross AWD? «Liebe auf den zweiten Blick.» Erst hatte ich bei unserem Langzeit-Testwagen nur Augen für die Optik – und vergass darob die inneren Werte. Mit zunehmender Testdauer begann ich diese aber immer mehr zu schätzen. Und wenn ich mir nun nach Rückgabe des Testwagens vor Augen führe, wie viel Ausstattung der Eclipse Cross für nicht mal 40'000 Franken bietet, kommt beim Schreiben dieser Zeilen sogar Wehmut auf.
Unkonventionelle Form
Aber der Reihe nach: Das vor allem beim Heck unkonventionelle Karosseriedesign des Eclipse Cross ist Geschmackssache und polarisiert. Es geht aber nicht zu Lasten der Funktion. Im Gegenteil: Selbst hinten sind die Platzverhältnisse trotz flacher Dachlinie für grösser gewachsene Passagiere grosszügig, nicht zuletzt dank der längs um 20 Zentimeter verschiebbaren Sitzbank. Der Kofferraum ist mit 653 bis 1122 Liter guter Klassenschnitt und für den Alltag ausreichend. Dazu trägt ausgerechnet die aussergewöhnliche Querstrebe im Heckfenster bei, die mehr Ladehöhe bringt. Manchmal etwas nervig ist die fummelige Gepäckraumabdeckung, praktisch dagegen die herausnehm- und abspritzbare Plastikwanne im Kofferraum. Dafür sitze ich vorne ganz vorzüglich. Schade nur haben die Designer bei der Gestaltung des Interieurs den innovativen Mut verloren: Die Anzeigen im Cockpit wirken bis aufs Head-up-Display und Infotainment mit Touchscreen und Smartphone-Einbindung recht gewöhnlich. Und: Fürs Navi verlässt sich Mitsubishi alleine auf die Apps des Fahrer-Smartphones.
Anfangs, beim Fahren im Sommer über Land und auf der Autobahn, vermochte mich die Antriebskombination des Allradlers mit dem 1,5-Liter-Benziner (163 PS/120 kW) und der stufenlosen CVT-Automatik noch wenig zu begeistern. Das lag jedoch nicht an letzterem: die sonst berücksichtigte Reaktionsverzögerung des stufenlose Getriebes machte sich nur bei heftigem Tritt aufs Gaspedal bemerkbar. Aber das Temperament des Vierzylinders hielt sich für meinen Geschmack zu sehr in Grenzen, der Testverbrauch mit 8,9 Litern im Schnitt trotz häufiger Nutzung des «Eco»-Modus dagegen weniger.
Im Winter toll in Form
Doch dann kam der Winter. Und mit ihm erwachte meine Freude am Mitsubishi Eclipse Cross. Schon beruhigend, wenn man sich dank Allradantrieb kaum Sorgen über den Strassenzustand machen muss. Und als wäre der Japaner exklusiv für Schweizer Winter konzipiert, verwöhnten mich beheizbares Lenkrad und Sitze – selbst hinten, wie die Kids erfreut bemerkten. Im dichten Schneegestöber oder nach einem Kaltstart lernt man zudem auch schnell eine beheizbare Frontscheibe schätzen. All dies bot unser Langzeit-Testwagen in der nobelsten Ausstattungsstufe «Diamond» schon für 37'999 Franken. Einzige aufpreispflichtige Option unseres Ein-Jahres-Dauertesters war die hübsche Metallic-Farbe «Diamond Red» für 990 Franken. Eine derart umfassende Serienausstattung für so wenig Geld und eine entsprechend übersichtliche Optionsliste wünschen wir uns auch von anderen Herstellern.
Form ist nicht alles
Während der letzten Testmonate, in Folge eines Umzugs zunehmend im zähflüssigen City-Pendlerverkehr, lernte ich gar das CVT-Getriebe schätzen. Was ich noch im vergangenen Sommer kaum für möglich gehalten hätte. Aber es ist halt schon sehr bequem, komfortabel und sicher, mit adaptivem Tempomat, City-Notbrems-Assistent und ohne ständiges Kupplungsgetrete durch die Stop-and-go-Rushhour zu fahren. Bei Fahrten im Dunklen schätzte ich zudem das gute LED-Licht sowie den mehrheitlich zuverlässig arbeitenden und automatisch auf- und abblendenden Fernlicht-Assistent.
Fazit nacht 25'000 Test-Kilometern: Pralle Ausstattung und überzeugende Alltagstauglichkeit zum sorglos Preis. Und der 148-PS-Turbodiesel wäre vielleicht die temperatmentvollere Alternative.
Antrieb: 1.5-R4-Turbobenziner, 163 PS (120 kW), 250 Nm bei 1800–4500/min, CVT-Automatik, 4x4.
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 9,8 s, Spitze 200 km/h.
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,41/1,81/1,69 m, Gewicht 1635 kg, Laderaum 653 bis 1122 Liter.
Werks-/Testverbrauch: 7,0/8,9 l/100 km = 159/207 g/km CO2, Energieeffizienz G.
Serienausstattung: Zweizonen-Klimaautomatik, Safety-Paket mit diversen Assistenten, Head-up-Display, Ledersitze, Sitzheizung vorne/hinten, Lenkradheizung, heizbare Frontscheibe, längs verschiebbare hintere Sitzbank, adaptiver Tempomat, LED-Scheinwerfer und Tagfahrlicht, 18-Zoll-Aluräder u.a.
Optionen Testwagen: Metalliclackierung Diamond Red.
Preis: ab 37'999 Franken, Testwagen inkl. Optionen 38'989 Franken, Basismodell (6-Gang, 2WD «Value») ab 23'999 Franken.
Restwert*: Händler-Eintausch: 23'300 Franken, Händler-Verkauf: 27'800 Franken
* nach 1 Jahr und 25'000 km – Quelle: www.eurotax.ch
Antrieb: 1.5-R4-Turbobenziner, 163 PS (120 kW), 250 Nm bei 1800–4500/min, CVT-Automatik, 4x4.
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 9,8 s, Spitze 200 km/h.
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,41/1,81/1,69 m, Gewicht 1635 kg, Laderaum 653 bis 1122 Liter.
Werks-/Testverbrauch: 7,0/8,9 l/100 km = 159/207 g/km CO2, Energieeffizienz G.
Serienausstattung: Zweizonen-Klimaautomatik, Safety-Paket mit diversen Assistenten, Head-up-Display, Ledersitze, Sitzheizung vorne/hinten, Lenkradheizung, heizbare Frontscheibe, längs verschiebbare hintere Sitzbank, adaptiver Tempomat, LED-Scheinwerfer und Tagfahrlicht, 18-Zoll-Aluräder u.a.
Optionen Testwagen: Metalliclackierung Diamond Red.
Preis: ab 37'999 Franken, Testwagen inkl. Optionen 38'989 Franken, Basismodell (6-Gang, 2WD «Value») ab 23'999 Franken.
Restwert*: Händler-Eintausch: 23'300 Franken, Händler-Verkauf: 27'800 Franken
* nach 1 Jahr und 25'000 km – Quelle: www.eurotax.ch