Im Autojahr 2022 jagte ein Highlight das nächste – im wahrsten Sinne. Zuerst staunte ich über den rein elektrischen EV6 GT. Ein Kia mit 585 PS, der in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 schiesst. Vor wenigen Jahren noch unvorstellbar – doch die E-Mobilität macht selbst Mittelklassewagen zu Sportraketen! Nicht weniger beeindruckend BMWs zwei Nummern grösseres Elektro-Flaggschiff iX M60: Auf Testfahrt rund um Berlin liessen mich die 620 PS bisweilen vergessen, dass ich in einem fast 2,7 Tonnen schweren SUV-Monstrum sitze – Wahnsinn!
SUV für die Velospur
Fett und elektrisch – das gibts inzwischen auch auf dem E-Bike-Markt. Das Genfer Start-up Miloo will nichts weniger als den SUV unter den E-Bikes erschaffen haben – das musste ich mir im Zürcher Showroom selber anschauen. Im Sattel des 35 Kilo schweren Beast fühlte ich mich wie der König auf dem Velostreifen, der dank Megareifen weder Tramschienen noch Randsteine fürchten muss. Ob E-Bikes Autos mittelfristig tatsächlich aus Städten wie Zürich verdrängen, wie es die Miloo-Gründer im Interview prophezeien? Abwarten – an fehlenden Innovationen liegts definitiv nicht.
Pure Emotionen
Mein persönliches Highlight unter allen gefahrenen Vehikeln 2022 hat mit Strom jedoch nichts zu tun. Meine erste Fahrt in einem Lamborghini sollte diesen Sommer zu einem Flug in neue Sphären werden. Im Huracán Tecnica trommelt das drehzahlwütige V10-Monster im Nacken bis zu 640 PS auf die hinteren 20-Zoll-Walzen. Auf der Rennstrecke nahe Valencia (Spanien) wird aus tiefem Grollen innerhalb von Sekundenbruchteilen lautes Kreischen, die Kurvenhatz zum irrwitzigen Fahrerlebnis. Selbst als Elektrofan muss ich zugeben: Solche Emotionen weckt auch der schnellste Stromer nicht.