TCS-Ratgeber: Falsch getankt
Auf gar keinen Fall losfahren!

Das Expertenteam des TCS, mit 1,5 Millionen Mitgliedern die grösste Mobilitätsorganisation der Schweiz, klärt für den BLICK Fragen rund ums Autofahren.
Publiziert: 16.05.2023 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2023 um 17:53 Uhr
Zweimal hinschauen lohnt sich. Wer Benzin statt Diesel tankt und damit zu lange fährt, riskiert Reparaturkosten von bis zu 5000 Franken und mehr.
Foto: Thomas Meier
TCS-Expertenteam

Nach mehreren Benzinern habe ich erstmals ein Auto mit Dieselmotor. Deshalb meine Frage: Würde eine Falschbetankung mit Benzin teure Schäden verursachen? Und was wäre nach einem solchen Missgeschick zu beachten?
Hans Bucher, Luzern

Die Gefahr, dass der Dieseltank aus Unachtsamkeit mit Benzin gefüllt wird, besteht bei älteren Autos durchaus. Umgekehrt jedoch nicht. Die Benzin-Zapfpistole hat einen kleineren Durchmesser als jene für Diesel. Deshalb bekommt man nasse Füsse, wenn man einen Benziner mit Diesel zu betanken versucht. Damit der Benzinstutzen beim Diesel nicht passt, haben moderne Autos am Tank spezielle Verschlüsse, die sich nur mit dem richtigen, sprich Diesel-Durchmesser öffnen.

Sofort anhalten!

Sollten Sie doch mal Benzin statt Diesel tanken, fahren Sie keinesfalls weiter! Um Motorschäden zu verhindern, sollte der Motor im Zweifelsfall nicht mehr gestartet werden. Bemerken Sie den Fehler erst auf der Weiterfahrt zum Beispiel durch heftiges «Nageln» des Motors, sollten Sie sofort stoppen und den Motor abstellen. Fahren Sie weiter, riskieren Sie Reparaturkosten von 3000 bis 5000 Franken – oder mehr.

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Dann richte diese an: Redaktion Blick, Stichwort AutoBlick, Postfach, 8099 Zürich, oder auf www.tcs.ch/experte. Unsere Experten helfen dir gern.

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Benzin schadet dem Dieselmotor

Diesel hat schmierende Eigenschaften, die zum Betrieb der sehr präzisen Bauteile der Einspritzpumpe und der Einspritzventile bei modernen Dieselmotoren erforderlich sind. Benzin dagegen wirkt reinigend und könnte die feinen Schmierfilme abwaschen. Weniger empfindlich sind ältere Dieselmotoren mit indirekter Einspritzung. Im Zweifelsfall gibt die Betriebsanleitung oder Ihr Garagist Auskunft.

Falsch tanken ist keine Seltenheit

In der Schweiz kommt es jährlich zu rund 10'000 Falschbetankungen. Bei gut der Hälfte dieser Pannen pumpt die TCS-Patrouille das Benzin-Diesel-Gemisch vor Ort oder bei einem Stützpunkt mittels spezieller Pumpvorrichtung ab. Im Autozubehörbereich gibts übrigens diverse Produkte, die akustisch, mechanisch oder optisch einer Falschbetankung bei Autos ohne verwechslungssicherem Einfüllstutzen vorbeugen können.

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