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Panolin macht jetzt noch mehr Desinfektionsmittel
Öl-Chef hilft Corona-Helden

Vor drei Wochen wurde der Ölhersteller Panolin aus Madetswil ZH zum Krisenhelfer. Und von Anfragen derart überrannt, dass der Familienbetrieb nachlegt: Nächste Woche sollen für alle, die gegen Corona helfen, 30'000 Liter Desinfektionsmittel parat sein.
Publiziert: 02.04.2020 um 01:12 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2020 um 12:17 Uhr
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Die Chefetage von Panolin will den Corona-Krisenhelfern helfen. Von links: Silvan Lämmle, Patrick Lämmle, Sarah Mohr-Lämmle, Christian Lämmle und Tim Lämmle.
Foto: Timothy Pfannkuchen
Timothy Pfannkuchen

So etwas hatten die Familie Lämmle und ihre 90 Mitarbeiter noch nie erlebt: Nachdem die auf Hydraulik- und Motoröl spezialisierte Panolin AG aus Madetswil ZH am 10. März angekündigt hatte, zur Linderung der Desinfektionsmittel-Knappheit aus eigenen Beständen 800 Liter herzustellen (BLICK berichtete), brach die Telefonzentrale vor Anfragen zusammen.

Sogar Familienangehörige von Mitarbeitern kamen zum Helfen dazu, mehrfach wurde nachgelegt. Nach sechs Minuten war wieder alles ausverkauft.

Nochmals 30'000 Liter

Was macht man, wenn man so überrollt wird? Im Falle des heuer 71-jährigen Familienbetriebs gabs für die Führungsriege um CEO Silvan Lämmle (40) nur eins: «Wir werden offenbar gebraucht. Jetzt erst recht!» Zwei Tankwagen-Ladungen Rohstoffe seien besorgt worden. Nächste Woche sollen jetzt 30'000 weitere Liter vom Desinfektionsmittel Panolin Cura verfügbar sein.

Ein neues Geschäftsmodell? «Bloss nicht!», sagt Lämmle lachend und wird dann ernst: «Krisen-Profiteur zu sein wäre gegen alle unsere Grundsätze. Wollten wir Geschäfte machen, würden wir uns aufs Kerngeschäft konzentrieren. Wir haben hier im Wortsinne alle Hände voll zu tun, weil es Handarbeit ist und wir unsere Öl-Anlagen dazu nicht nutzen können. Aber diese ganzen Arbeitsstunden will und kann ich gar nicht verrechnen.»

«Jenen helfen, die helfen»

«Wir wollen unseren Teil beitragen und all jenen helfen, die derzeit allen helfen», begründet Lämmle: «Wir als Schweizer Unternehmen verstehen das als unseren öffentlichen Auftrag.» Darum verkaufe man das Desinfektionsmittel nun in Fünfliter-Gebinden oder auch grösseren bis hin zum 1000-Liter-Tank ausser an Ärzte und Spitäler neu auch an alle «systemrelevanten Institutionen und Firmen», so Lämmle: Supermärkte, ÖV, Lieferdienste, Polizei und derlei mehr.

Und Privatkunden? Eventuell lege man noch ein paar Einliter-Gebinde im Webshop nach. Aber jetzt müsse man jenen Helfern helfen, «ohne die nichts mehr ginge.»

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