Kein Auto kommt darum herum – um das Aufgebot zur Motorfahrzeugkontrolle MFK. Im Auftrag des Kantons (und deshalb schweizweit unterschiedlich) werden Fahrzeughalterinnen und -halter vom jeweiligen kantonalen Strassenverkehrsamt periodisch zur Fahrzeugprüfung aufgeboten. Je nach Art und Alter des Fahrzeugs passiert dies in unterschiedlichen Abständen.
Im Kanton Zürich zum Beispiel müssen Fahrzeuge zum berufsmässigen Personentransport jährlich vorgeführt werden. Für normale PWs und Motorräder gilt dagegen: Erstmals fünf Jahre, jedoch spätestens sechs Jahre nach der ersten Inverkehrsetzung, anschliessend nach drei Jahren, dann alle zwei Jahre.
Bei der amtlichen Prüfung kontrollieren die Experten der kantonalen Strassenverkehrsämter oder externer Prüfzentren (zum Beispiel TCS oder speziell zertifizierte Garagisten), ob ein Fahrzeug noch den Mindestanforderungen in Sachen Verkehrssicherheit und Umweltschutz genügt. Dabei liegt das Augenmerk auf folgenden Punkten: Identifikation des Fahrzeugs, Prüfen der Bremsanlagen, der Lenkvorrichtung, der Sichtverhältnisse, der Beleuchtungseinrichtungen sowie der elektrischen Anlage, der Fahrgestelle, Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen sowie Messen der Emissionen.
Rundum-Sorglos-Paket
Was ist also zu tun, wenn ein Aufgebot zur periodischen Fahrzeugprüfung, wie es offiziell auf Amtsdeutsch heisst, ins Haus flattert? Will man auf der ganz sicheren Seite sein, lässt man sein Fahrzeug zuvor von einem Garagisten checken und gleich auch den Vorführtermin übernehmen. «Das erspart den Kunden den Zeitaufwand für die Fahrt zur Prüfstelle sowie die administrativen Belange», sagt Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim Auto Gewerbe Verband Schweiz AGVS. Ein solches Rundum-Sorglos-Paket gibts bei der Amag in Zug zum Beispiel für 359 Franken (plus Amtsgebühren).
Vorab-Checks
Wer sein Fahrzeug beim Garagisten vorab checken und zur Prüfung vorbereiten lassen, aber selbst beim Strassenverkersamt vorführen will, zahlt für eine gründliche Reinigung (auch von Motor und Chassis) sowie die nötigen Checks bei der Amag in Zug 269 Franken. Dabei spielt es keine Rolle, ob das zu kontrollierende Fahrzeug ein Verbrenner oder E-Mobil ist. Auch der TCS bietet schweizweit in 19 technischen Zentren Fahrzeugchecks an. Im Unterschied zum erwähnten Amag-Angebot prüfen die TCS-Experten ab 60 Franken (für TCS-Mitglieder) das vorzuführende Auto lediglich auf mögliche Mängel, bereiten es aber nicht für die MFK vor.
Auf eigene Faust
Befindet sich das zur Kontrolle aufgebotene Fahrzeug allerdings in einem guten Allgemeinzustand, kann man als Halterin oder Halter auch pokern und ohne Vorab-Check das Fahrzeug auf eigene Faust beim Amt vorführen. Mit der Gefahr, dass dann bei der Prüfung bemerkte Mängel (auch Kleinigkeiten wie zum Beispiel eine defekte Nummernschild-Beleuchtung) behoben und das Fahrzeug nochmals zur Nachkontrolle angemeldet werden muss. In einigen Kantonen und je nach Fahrzeugart muss man dazu freilich nicht nochmals extra aufs Amt, sondern kann die Nachbesserungsarbeiten auch bei einem autorisierten Garagisten ausführen lassen – und dieser meldet die ordnungsgemässe Mängelbehebung dann dem Amt.
«Bemängeln» lassen
Einen PW oder ein Motorrad im Kanton Zürich bei der MFK prüfen zu lassen, kostet für den Halter oder die Halterin aktuell 56 Franken. Eine allfällige Nachkontrolle zusätzliche 35 Franken. Für spitz kalkulierende Autobesitzerinnen und -besitzer kann es sich daher auch rechnen, das Fahrzeug bei einem ersten MFK-Termin quasi von den offiziellen Experten «bemängeln» zu lassen, um so für die fällige Nachkontrolle wirklich nur die beanstandeten Unzulänglichkeiten beheben lassen zu müssen. Allenfalls spart man sich so den einen oder anderen Service. Freilich empfiehlt sich auch bei dieser Poker-Taktik, dem Fahrzeug vor dem Prüftermin mindestens eine Komplettwäsche (inklusive Motor und Chassis) zu gönnen sowie das korrekte Funktionieren der Leuchten zu prüfen.