L-Profis.ch – Spurwechsel in Baustellen
Viele Autofahrer ignorieren den Pannenstreifen

L-Profis ist eine Informationskampagne des nationalen Dachverbands der Fahrlehrerorganisationen L-Drive Schweiz. Für Blick beantworten die Verkehrsprofis Leserfragen – für eine bessere Fahrausbildung und mehr Verkehrssicherheit.
Publiziert: 09.05.2024 um 04:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2024 um 15:56 Uhr
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Um bei Tagesbaustellen auf der Autobahn den Verkehrsfluss weniger zu behindern und eine Spurreduktion zu verhindern, ...
Foto: imago images/Andreas Haas
L-Drive-ExpertInnen-Team

Bei Tagesbaustellen auf der linken Spur der Autobahn wird oft ein Spurwechsel auf den Pannenstreifen signalisiert. Viele fahren aber dennoch auf der Normalspur weiter, statt auf den Pannenstreifen zu schwenken. Warum?
Werner Hengartner, per Mail 

Um den Verkehr bei Tagesbaustellen auf der Autobahn zweispurig weiterführen zu können, wird für die rechte Spur oftmals das Befahren des Pannenstreifens freigegeben. Der Fahrbahnwechsel von der Normalspur auf den Pannenstreifen respektive von der Überholspur auf die Normalspur wird entsprechend signalisiert («Freigabe des Pannenstreifens», Art. 59 SSV).

Wie du aber leider richtig feststellst, ignorieren oder übersehen viele Fahrzeuglenkende gerade bei Tagesbaustellen diese Signalisation. Passiert dies, kommts nicht selten zu gefährlichen Situationen mit abrupten Bremsmanövern vor dem Spurwechsel.

Unwissen der Verkehrsteilnehmenden

Solche Situationen beobachten wir bedauerlicherweise immer häufiger. Was einerseits mit der Zunahme der Baustellen, andererseits aber auch mit einem gewissen Unwissen der Verkehrsteilnehmenden zu tun hat. Oftmals wird das entsprechende Signal (Art. 59 SSV) übersehen, vor allem, wenn am Boden die gelb-orangen temporären Markierungen bei Tagesbaustellen fehlen (Art. 72 Abs. 2 SSV).

Hast auch du eine Frage zu den Verkehrsregeln?

Dann richte diese direkt an Lprofis@blick.ch. Die Blick-Mobilitätsredaktion leitet deine Frage gerne ans Expertenteam von L-drive Schweiz, dem nationalen Dachverband der Fahrlehrerorganisationen, weiter.

Dann richte diese direkt an Lprofis@blick.ch. Die Blick-Mobilitätsredaktion leitet deine Frage gerne ans Expertenteam von L-drive Schweiz, dem nationalen Dachverband der Fahrlehrerorganisationen, weiter.

Viele der angehenden Fahrzeuglenkerinnen und -lenker lernen heute die Theorie und somit auch die gesamte Signalisation für die Praxis statt im Unterricht immer häufiger selber mit einer App. Spezialfälle, die besondere Gefahrensituationen beinhalten, werden dort aber nicht speziell thematisiert.

Das Astra müsste sensibilisieren

Um schweizweit zu sensibilisieren, müsste deshalb das Bundesamt für Strassen Astra tätig werden. Nicht zuletzt müsste die von dir geschilderte Situation im sogenannten Autobahn-Knigge aufgenommen werden. Temporäre Signalisationen sind dort aber bisher kein Thema.

Natürlich kann im Fahrunterricht die Situation thematisiert werden. Praktisch üben lässt sie sich allerdings nur, wenn die Fahrstunde auch tatsächlich bei einer Tagesbaustelle vorbeiführt, was für uns Fahrlehrerinnen und -lehrer natürlich schwierig zu planen ist.

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