«Nach zweieinhalb Minuten ist es aufgestellt»
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Camper-Experte erklärt:«Nach zweieinhalb Minuten ist es aufgestellt»

Alles Wissenswerte zu Dachzelten
So klappts mit Camping auf dem Auto

Statt im oder neben dem Auto zu campen, setzen Freiheitsliebende vermehrt auf Dachzelte. Doch sind sie für jedes Auto geeignet? Was gilt es bei der Montage zu beachten? Und was kosten sie überhaupt? Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zu Dachzelten.
Publiziert: 06.05.2024 um 06:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2024 um 06:33 Uhr
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Bei Dachzelten fürs Auto wird die Auswahl immer grösser. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund ums Campen auf dem Autodach.
Foto: Tenturi
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Campen ist so beliebt wie nie zuvor: Auch diese Saison dürften die hiesigen Plätze einen regelrechten Ansturm erleben. Neben den klassischen Möglichkeiten – Schlafen im Campervan à la VW Bulli, im Wohnwagen oder gar im luxuriösen Wohnmobil – bieten zahlreiche Hersteller auch preisgünstigere Alternativen für das Campingerlebnis an: vom Veloanhänger über aufklappbare Caravans bis hin zu komfortablen Dachzelten. Besonders bei letzteren wird die Auswahl immer grösser. Wir beantworten nachfolgend die wichtigsten Fragen rund ums Campen auf dem Autodach:

Passen Dachzelte auf jedes Auto?

Grundsätzlich können Dachzelte, die zusammengeklappt wie eine Dachbox transportiert werden, auf so gut wie jedem Auto montiert werden – egal ob Cityflitzer, SUV oder Sportwagen. Wichtig ist, den richtigen Dachträger und das dazu passende Dachzelt zu wählen. Dazu müssen die Zeltwilligen zuerst die maximal zulässige Dachlast des Autos eruieren, welche normalerweise im Handbuch des PWs vermerkt ist. Diese Dachlast darf für den Transport des Zeltes nicht überschritten werden – andernfalls droht eine Busse.

Was muss ich bei der Dachlast beachten?

Die maximal zulässige Dachlast liegt je nach Automodell in der Regel zwischen 75 und 100 Kilo, die im Handel erhältlichen Dachzelte bringen normalerweise zwischen 25 und 85 Kilo auf die Waage. Das Problem: Sobald jemand im Zelt übernachtet, wird diese Dachlast überschritten. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn die Dachlast gibt nur jenes Gewicht an, das maximal transportiert werden darf. Solange das Fahrzeug steht, spielt das Gewicht also keine Rolle – eigentlich. Denn wenn bei der Nutzung eines Dachzeltes ein Schaden am Auto wegen überschrittener Dachlast entsteht, geben die Hersteller keine Garantie. Unser Tipp: Umso schwerer ein Dachzelt und umso mehr Menschen darin übernachten, desto mehr Dachträger sollten montiert werden, um das Gewicht gleichmässig auf der Dachreling zu verteilen. Als Richtwert gilt alle 70 bis 80 Zentimeter ein Querträger.

Wie funktioniert die Montage eines Dachzelts?

Der Dachträger, am einfachsten direkt über den Autohersteller zu beziehen, kann an den meisten Autos an Rinnen, Fixpunkten oder bestenfalls sogar einer vorhandenen Reling am Dach angebracht werden. Auf dem Dachträger wird das Dachzelt mittels Montageplatten und Profilschienen aus Stahl oder Alu befestigt. Das Aufbauen des Zeltes an sich dauert je nach Bauweise zwischen einer und zehn Minuten.

Welche unterschiedlichen Modelle gibt es?

Grundsätzlich werden zwei Typen von Dachzelten unterschieden: Hartschale und Klappzelt. Hartschalen-Dachzelte bestehen aus einer stabilen Hülle aus Glasfaserkunststoff oder Alu, die etliche Vorteile mit sich bringt: Sie können meist binnen einer Minute aufgebaut werden, was besonders bei schlechtem Wetter ein grosser Vorteil ist. Zudem sind sie stabiler, erzeugen bei Fahrt dank besserer Aerodynamik und auch im Stand weniger Windgeräusche (und damit mehr Schlafkomfort bei Wind) und sie bieten oft auch mehr Stauraum fürs Schlafequipment.

Doch auch Klappzelte haben Vorteile: Sie sind dank der Bauweise aus Aussen- und Innenzelt besser durchlüftet, sie wiegen mit ab circa 40 Kilo deutlich weniger als Hartschalenzelte, die mindestens 75 Kilo auf die Waage bringen. Und sie brauchen auf dem Dach deutlich weniger Platz, weil sie im Gegensatz zur Hartschale quer auf dem Dachträger montiert werden statt längs. Dadurch bleibt neben dem Klappzelt noch Platz für Zusatzequipment oder gar ein weiteres Zelt.

Neben diesen beiden Bauformen, die es auch als Hybride aus Hartschale mit Klappzelt gibt, bietet etwa der österreichische Hersteller Gentletent sogenannte «Air»-Dachzelte an, deren Konstruktion wie eine Luftmatratze aufgepumpt werden kann – und zwar direkt über den 12-Volt-Anschluss im Auto. Auch die Schweizer Firma Tenturi aus Bülach ZH mischt seit einigen Jahren im boomenden Dachzelt-Geschäft mit.

Wie teuer sind Dachzelte?

Wie die Modelle unterscheiden sich auch die Preise erheblich. Preislich haben Klappzelte gegenüber Hartschalen einen deutlichen Vorteil: Während manche Klappzelt-Modelle bereits bei unter 1000 Franken beginnen, muss bei Hartschalen mindestens der doppelte, teils auch der dreifache Preis für ein gleich grosses Modell bezahlt werden. Hartschalen-Klappzelte gehen bei knapp unter 2000 Franken los. Bei den beiden erwähnten Herstellern Gentletent und Tenturi beginnen die günstigsten Modelle ab umgerechnet 2500 bzw. 1600 Franken. Andere bekannte Dachzelt-Hersteller sind etwa Campwerk, iKamper, Primetech, Autohome und Nakatanenga.

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