Weil Neo-Investor Edison nicht zahlt
Autobauer SsangYong doch nicht gerettet

Weil Elektrobus-Hersteller Edison Motors die versprochenen Millionen nicht fristgerecht überwiesen hat, muss sich Autobauer SsangYong auf die Suche nach einem neuen Investor machen. Nach dem krisenreichen Jahr 2021 geht das Zittern bei den Südkoreanern weiter.
Publiziert: 29.03.2022 um 11:03 Uhr
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Noch 2019 sah die Zukunft des südkoreanischen Autobauers SsangYong vielversprechend aus.
Foto: werk

Noch im Frühjahr 2019 sah die Perspektive für Südkoreas viertgrössten Autobauer SsangYong vielversprechend aus. Am Genfer Autosalon hatte man soeben die bereits vierte Auflage des Kompakt-SUVs Korando vorgestellt. Schon zuvor kamen mit Tivoli, XLV und Rexton weitere wichtige SUV-Modelle auf den europäischen Markt. Doch die Corona-Pandemie ab Anfang 2020 stürzte die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefe Krise.

Wohl als Folge davon war SsangYongs indischer Mutterkonzern Mahindra nicht mehr bereit, frisches Kapital nach Südkorea zu überweisen. Schliesslich stiess der ehemalige Mutterkonzern die darbende Marke ab – und am 21. Dezember 2020 meldete SsangYong 66 Jahre nach der Gründung Insolvenz an. Hoffnung folgte im vergangenen Herbst: Ein Konsortium um den ebenfalls südkoreanischen Elektrobus-Hersteller Edison Motors erklärte sich bereit, SsangYong für umgerechnet rund 230 Millionen Franken zu übernehmen und frisches Kapital in den Autobauer zu stecken. Anfang dieses Jahres wurde eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet – die Zukunft der Südkoreaner schien gerettet.

Keine Zahlung, kein Vertrag

Doch nun folgt die nächste Hiobsbotschaft. Wenige Tage vor der geplanten Versammlung, bei der die Mehrheit der Gläubiger SsangYongs den Plänen zur Schuldenbereinigung zustimmen hätte müssen, haben die Südkoreaner den eben erst geschlossenen Übernahmevertrag mit Edison Motors aufgelöst. Der Grund: Das Konsortium kam seinen bis zum 25. März fälligen Zahlungsverpflichtungen nicht nach.

Nach Aufhebung des Investitionsvertrags muss SsangYong jetzt einen neuen Investor suchen und innerhalb der gesetzlichen Frist auch einen neuen Sanierungsplan vorlegen. Der vom Gericht eingesetzte Verwalter sieht dazu allerdings aktuell deutlich verbesserte Rahmenbedingungen als beim letzten Anlauf. Denn damals war die Zukunft des J100 – ein neues SUV-Modell oberhalb des aktuellen Korando – noch ungewiss. Stand heute soll das Auto bereits im kommenden Juni in Produktion gehen.

Weitere SUVs geplant

Ausserdem steht auch die rein elektrische Version des Korando, genannt e-Motion, kurz vor dem Marktstart. In einem ersten Blick-Test konnte der Kompakt-SUV dabei durchaus überzeugen. Ab 2023 soll ausserdem der gemeinsam mit dem chinesischen BYD-Konzern entwickelte U100 – die rein elektrische Version des J100 – für weiteren Aufschwung sorgen. Erste Skizzen zeigen einen rustikalen, aber ansehnlichen Offroader, der einst gegen Rivalen wie Hyundai Ioniq 5 oder VW ID.4 antreten soll. Auch Zeichnungen eines möglichen Korando-Nachfolgers hat SsangYong unter dem Projekt-Namen X200 bereits veröffentlicht.

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