Gehts um neue Produkte, sind Amis mit Worten selten zurückhaltend. Alles ist «great» (grossartig) oder «awesome» (genial). Das ist bei Cadillac und der virtuellen Medienkonferenz zum neuen Elektro-SUV Lyriq nicht anders. «Angefangen mit dem Lyriq, wird Cadillac den amerikanischen Luxus in den nächsten zehn Jahren neu definieren», trompetet GMs Nordamerika-Chef Steve Carlisle.
Und spricht dann gar von einem neuen Industriestandard, den das «Super Cruise»-Technikpaket des Lyriq setzen soll. Nur: Funktionen wie zum Beispiel den selbsttätigen Spurwechsel auf Kommando kennen wir schon von Mercedes (E-Klasse). Auch Augmented Reality beim Head-up-Display, wo die Symbole und Infos quasi auf die Strasse vors Auge des Fahrers projiziert werden, haben wir schon bei anderen Herstellern gesehen. Und auch der riesige 33-Zoll-Bildschirm, der sich vor dem Fahrer aufbaut, erinnert uns an den «Coast-to-Coast-Monitor» von Byton.
Neue Formensprache
«Der Lyriq markiert den Anfang einer neuen Cadillac-Formensprache», verkündet Carlisle weiter. Die Lichtspiele der grossen Front mit markantem Kühlergrill dürften auch die Audi-Designer vor Freude strahlen lassen. Sehen lassen darf sich der monströse Elektro-SUV mit seiner coupéartigen Dachlinie aber allemal. Zumal es im Inneren des Luxus-Kreuzers den Passagieren an nichts fehlt. Riesige Monitore an den Lehnen der Vordersitze verwandeln den Fond in einen privaten Kinosaal, der zudem mit 19 Lautsprechern bestückt ist. Dazu kommen jede Menge Chrom, Holz und Leder.
Über 450 PS Leistung ...
Hauptsächlich angetrieben wird der Lyriq von zwei E-Motoren – einer hinten, einer vorne – mit total über 450 PS. Dazwischen liegt die riesige 100-kWh-Batterie der neuen Ultium-Plattform, die für einen niedrigeren Schwerpunkt und eine steifere Karosserie sorgen soll. Die Zellen der Akkus kommen von LG Chem, und zusammen mit den Koreanern will GM in Ohio eine Batteriefabrik bauen, um die Versorgung mit den wichtigen Bauteilen sicherzustellen.
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... und 480 km Reichweite
Die Reichweite soll rund 480 Kilometer betragen, und die ideale Achslastverteilung von nahezu 50:50 hilft beim Kurvenfahren. An einer Gleichstromladestation werden die Akkus mit bis zu 150 kW gefüllt und beim Wechselstromladen des Levels 2 sind immerhin noch 19 kW möglich. Beides sehr ordentliche Werte, die natürlich je nach Zustand der Batterie variieren können. Doch ob das alles im Kampf gegen Teslas Model X, Audis E-Tron oder Jaguars I-Pace reichen wird? Grosse Worte alleine reichen da wohl nicht.