Auf einen Blick
- Skoda-CEO Klaus Zellmer freut sich über hervorragende Zahlen und Aussichten
- Technikoffenheit als Erfolgsrezept: Verbrenner und Elektromodelle nebeneinander
- Skoda plant drei weitere neue Elektromodelle bis 2026, darunter ein SUV-Topmodell
Skoda-CEO Klaus Zellmer (57) kann sich gleich doppelt auf die kommenden Feiertage freuen. Erst darf er einige ruhige Tage im Kreise der Familie verbringen, anschliessend völlig entspannt zum alljährlichen Konzern-Topmanagement-Treffen nach Berlin reisen. Denn keine andere Marke im Volkswagenkonzern weist bessere Zahlen fürs zu Ende gehende Jahr aus als Skoda. Und die Aussichten für 2025 und 2026 sind noch besser.
Derzeit beschäftigt Skoda weltweit 40’000 Mitarbeitende und tritt mit seinen total zwölf Modellreihen auf rund 100 Märkten an. Die Rückschläge, die die Pandemie auch bei den Skoda-Verkaufszahlen brachte, sind längst vergessen – die Neuwagenverkäufe gehen wieder steil nach oben. So wird Skoda in Deutschland heuer seit langem wieder mal die Marke von 200’000 verkauften Neuwagen knacken – ein Plus von 24 Prozent. Und auch in der Schweiz laufen die Geschäfte wie geschmiert: Skoda liegt aktuell in der Neuwagenverkaufsstatistik auf Platz 3 – und nicht weniger als fünf Skoda-Modelle sind unter den Top 15 aller in der Schweiz neu zugelassenen Fahrzeuge platziert.
Aber nicht nur in Europa verkauft sich Skoda gut. Auch auf Wachstumsmärkten wie Indien, Nordafrika oder in den zehn Asean-Regionen (unter anderem Indonesien, Philippinen, Thailand, Vietnam) sind die Fahrzeuge der Volkswagen-Tochter gefragt. Einzig in China rollt es seit Jahren nicht für die umtriebigen Tschechen. Dort fehlen noch die zündenden Ideen.
Erfolgsrezept Technikoffenheit
Anders als andere Konzernmarken bietet Skoda nicht bloss Fahrzeuge mit nur noch einer Antriebstechnologie an. Man weiss, dass Elektro allein keine guten Erträge bringt. Während VW einst die grosse Transformation zur Elektromobilität ausrief, den erfolgreichen Golf durch den wenig erfolgreichen ID.3 ersetzen wollte und sich über Nacht am liebsten auch von Tiguan, Passat und T-Roc losgesagt hätte, war man bei Skoda schlauer. Nicht zuletzt auch mit Blick auf die preissensible Kundschaft, dürfen bei Skoda Verbrenner und Elektromodelle nebeneinander existieren. Benziner, Diesel, Plug-in-Hybride, Mildhybride oder eben Elektro – das soll bei den Tschechen kumulativ statt alternativ klappen.
Obwohl also die Verbrennermodelle weiterleben dürfen, bekennt sich Skoda mit einer neuen Modellfamilie auch zur E-Mobilität. Denn zum erfolgreichen Enyaq und dem demnächst startenden Elroq soll schon bald ein noch kleineres Modell dazukommen. Weltpremiere dürfte der Epiq genannte Mini-SUV im September 2025 auf der IAA in München feiern, der Verkauf soll dann Anfang 2026 zu Preisen deutlich unter 25’000 Franken starten. Gebaut wird das Elektro-Gegenstück zum Skoda Fabia wie die technisch verwandten VW ID.2 und Cupra Urban Rebel im spanischen Werk in Martorell.
Drei weitere E-Neuheiten bis 2026
Gross sind die Erwartungen von Skoda-Chef Klaus Zellmer auch an einen rein elektrischen Mittelklassekombi – ähnlich dem VW ID.7 – und an das voraussichtlich ebenfalls ab 2026 startende SUV-Topmodel, das als Studie Vision S bereits einmal präsentiert wurde. Auf rund 4,90 Meter Länge wird der neue Imageträger bis zu sieben Personen Platz bieten.
Bei all diesen Skoda-Erfolgsmeldungen und ehrgeizigen Modellplänen bleibt nur zu hoffen, dass es anders als bei Volkswagen in der Belegschaft ruhig bleibt. Diese war nämlich schon vor Jahren lautstark auf die Barrikaden gestiegen, weil sie mehr Geld wollte – ganz nach VW-Vorbild.