Während die Konkurrenz mit ihren bis fast 600 PS starken Mittelklasse-Stromern glänzt, hält sich VW bei seiner elektrischen ID-Familie leistungsmässig bisher diskret zurück. Bei maximal 299 PS ist aktuell Schluss. Doch das soll sich bald ändern. Gab zunächst die Studie ID.3 GTX mit 360 PS einen Ausblick auf eine leistungsstärkere Elektrozukunft, deutet jetzt bei ihrer Premiere in Locarno TI die rustikaler anmutende Studie ID. Xtreme an, dass noch mehr kommen könnte.
Wie viele andere Autohersteller hört sich auch VW bei seiner Community um. Und die VW-Fangemeinde monierte zuletzt immer lauter, weshalb beispielsweise ein Kia EV6 mit bis zu knapp 600 PS Leistung und über 260 km/h Spitze angeboten wird, während VW mit seinem sportlich positionierten ID.4 GTX schon bei 299 PS und 180 km/h Spitze Schluss macht.
30 Prozent mehr Leistung
«Mit dem ID. Xtreme heben wir die VW-Elektromobilität auf ein neues Performance-Level», verkündet Silke Bagschik, Leiterin Baureihe MEB. Ein stärkerer Motor an der Hinterachse sowie Softwareanpassungen am Antriebssteuergerät erhöhen die Systemleistung des Konzeptfahrzeugs im Vergleich zum ID. 4 GTX um knapp 30 Prozent auf 387 PS. Doch beim ID. Xtreme gehts nicht nur um mehr Motorleistung. Vielmehr soll die Studie zeigen, dass sich die Wolfsburger auch ein deutlich crossigeres Fahrzeug auf Basis von ID.4/ID.5 vorstellen können. «Der ID. Xtreme ist von Enthusiasten bei VW für ID-Enthusiasten gemacht worden», verkündet Silke Bagschik beim zweiten elektrischen ID-Treff in Locarno, der nach Vorbild des GTI-Treffs am Wörthersee (A) bereits zum zweiten Mal am Ufer des Lago Maggiore in der Schweiz stattfand.
Die Fans entscheiden mit
«Wir sind gespannt, wie die Fans auf unser Konzept reagieren. Aufgrund dieser Feedbacks entscheiden wir dann, wie es mit dem Projekt weitergeht», verrät Bagschik. Neben dem Leistungsnachschlag bietet der ID. Xtreme unter anderem ein Rallye-Fahrwerk, 18-Zoll-Offroadräder, einen geänderten Crashträger mit speziellem Frontstossfänger und um fünf Zentimeter verbreiterte Kotflügel. Dazu gibts LED-Zusatzbeleuchtung in Frontschürze und auf dem Dach. Für den Ausritt ins grobe Gelände bietet der Offroader zudem einen geschlossenen Alu-Unterboden, der das Akkupaket und die Achsen vor Beschädigungen schützt. Im Interieur bietet die seriennahe Studie Alcantara-Applikationen und eine modifizierte Sitzanlage.
Ob die VW-Enthusiasten der Wolfsburger Entwicklungsabteilung mit ihrer Studie Xtreme den Geschmack der ID-Community getroffen haben, werden nun die Reaktionen der Fans – auch hier in unserer Kommentar-Spalte zeigen. In die Serie umgesetzt wäre der VW-Offroad-Stromer jedenfalls relativ schnell, verspricht VW-Managerin Silke Bagschik.
