Der Diesel-Skandal scheint bei Audi die Selbstzünder-Strategie ziemlich durchgeschüttelt zu haben. Denn im Moment irritiert uns (und die Kunden) VWs Edeltochter bei den Sportmodellen, wenn es um den Einsatz der TDI-Motoren geht.
Noch 2018 standen alle Zeichen auf Diesel. Audi hatte den neuen S6 vorgestellt und den TDI als den einzigen Antrieb für die S-Modelle ausgerufen – zumindest in Europa. Bald erhielten auch S7 und mit der Auffrischung S4 sowie S5 den 347 PS (255 kW) starken 3,0-Liter-V6. Ungewohnt, denn wegen Klang und Drehfreude sind Benziner die bessere Wahl für Sportversionen. Doch es braucht eben bei allen Zugeständnisse an immer schärfere CO2-Grenzwerte in Europa.
Neuer Anti-Diesel-Kurs
Und bei den SUVs? Da hatten SQ5, SQ7 und SQ8 wenig überraschend schon Diesel-Triebwerke. Hier machen sie Sinn, weil sie mit dem höheren Drehmoment leichteres Spiel mit den schweren SUV haben. Doch genau bei den SUVs wirft Audi seine Strategie mit Dieselmotoren für alle S-Modelle jetzt wieder über den Haufen: Der 4,0-Liter-V8-Power-TDI mit 435 PS (320 kW) und 900 Nm läuft Ende Jahr aus. Ihn beerbt kein neuer V8-Diesel oder gar V6-Diesel, sondern ein V8-Benziner! Was für Limousinen, Kombis und Coupés also nicht mehr geht, ist für einen SUV offenbar richtig.
Ob Audis Anti-Diesel-Strategie aufgeht? Abwarten, aber an sich sind Selbstzünder bei grossen SUV besonders gefragt.
Die Konkurrent
Die Sport-SUV in Zahlen
Somit sind SQ7 und SQ8 ab Herbst mit ihrem 4,0-Liter-V8-Biturbo-Benziner fast Exoten. Immerhin gibts mit 507 PS (373 kW) und einem maximalen Drehmoment von 770 Nm noch mehr Power. Damit sprinten die beiden Sport-SUV in 4,1 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze ist bei 250 km/h abgeriegelt. Dabei gönnen sich SQ7 und SQ8 gut 12 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Mit an Bord sind Achtgang-Automat, 4x4, adaptive Luftfederung und Allradlenkung. Diese macht die SUVs unter 60 km/h wendiger und sorgt für mehr Stabilität bei höherem Tempo. Die Preise starten beim SQ7 ab 116'150 Franken, während der SQ8 ab 132'450 Franken kostet.