Selbst die Nobelmarke Rolls-Royce kann sich nicht länger dem Trend zur Elektromobilität verschliessen. Mit dem Spectre lancieren die Briten im nächsten Jahr das erste Elektroauto der Markengeschichte. Und für einen Erfolg des reinen Stromers scheint nichts tabu. Selbst vor der ikonischen Kühlerfigur Spirit of Ecstasy machen die Rolls-Royce-Entwickler nicht Halt. Für eine bessere Aerodynamik, einen niedrigeren Luftwiderstand und dadurch mehr Reichweite wird die auch Emily genannte Kühlerfigur einer Schönheits-Operation unterzogen.
Sportlichere Haltung
Immerhin gehen die Briten bei der Schönheits-OP für Emily mit dem feinen Skalpell ans Werk. Am auffälligsten dürfte die neue, sportlicher wirkende Haltung sein. Beugte sich Emily bislang mit beiden Füssen nebeneinander stehend und mit hoch wehendem Rock in den Fahrtwind, wird sie dies auf der Front des Spectre in geduckterer Haltung, ähnlich einer aus dem Startblock kommenden Sprinterin, tun. Auch die wehenden Röcke, die übrigens viele Leute fälschlicherweise für Flügel halten, fliegen nun nicht mehr ganz so hoch.
Lord John Walter Edward Douglas-Scott Montagu arbeitete ab 1903 für die aufstrebende Automarke Rolly-Royce – aber der Kühler seines Rolls war ihm zu leer. Also gab er beim Bildhauer Charles Sykes eine Kühlerfigur namens «The Whisper» (Das Flüstern) in Auftrag. Modell stand Sykes Eleanor Thornton, Sekretärin und Geliebte seines Auftraggebers. Eigentlich müsste «Emily» daher «Eleanor» heissen.
Andere Rolls-Eigner waren begeistert und wollten solch eine «Emily». Aber Rolls-Mitgründer Henry Royce (1863–1933) mochte keine Kühlerfiguren und kutschierte in seinem eigenen Auto zeitlebens ohne herum. Montagu initiierte daher an Royce vorbei beim Werk eine offizielle Kühlerfigur – wieder von Sykes und mit Thornton als Modell. Ab 1911 wurde sie gegen Aufpreis offiziell als «Spirit of Ecstasy» (Geist der Verzückung) an Rolls-Royce-Modellen montiert; erst 1939 wurde sie serienmässig.
Klauen lässt sich die Figur übrigens nicht: Seit dem Neustart von Rolls-Royce unter BMW-Regie wird «Emily» bei jedem Rolls bei Berührung blitzschnell automatisch eingezogen.
Lord John Walter Edward Douglas-Scott Montagu arbeitete ab 1903 für die aufstrebende Automarke Rolly-Royce – aber der Kühler seines Rolls war ihm zu leer. Also gab er beim Bildhauer Charles Sykes eine Kühlerfigur namens «The Whisper» (Das Flüstern) in Auftrag. Modell stand Sykes Eleanor Thornton, Sekretärin und Geliebte seines Auftraggebers. Eigentlich müsste «Emily» daher «Eleanor» heissen.
Andere Rolls-Eigner waren begeistert und wollten solch eine «Emily». Aber Rolls-Mitgründer Henry Royce (1863–1933) mochte keine Kühlerfiguren und kutschierte in seinem eigenen Auto zeitlebens ohne herum. Montagu initiierte daher an Royce vorbei beim Werk eine offizielle Kühlerfigur – wieder von Sykes und mit Thornton als Modell. Ab 1911 wurde sie gegen Aufpreis offiziell als «Spirit of Ecstasy» (Geist der Verzückung) an Rolls-Royce-Modellen montiert; erst 1939 wurde sie serienmässig.
Klauen lässt sich die Figur übrigens nicht: Seit dem Neustart von Rolls-Royce unter BMW-Regie wird «Emily» bei jedem Rolls bei Berührung blitzschnell automatisch eingezogen.
Dank der dynamischeren Haltung misst die moderne Spirit of Ecstasy in der Höhe nur noch 8,27 Zentimeter. Zuvor war sie zehn Zentimeter hoch. Und: Die neue Emily soll jetzt auch feinere Gesichtszüge erhalten haben. Dies ist auf Fotos bislang allerdings kaum auszumachen.
Nur für neue Modelle
Die geliftete Emily wird übrigens nur den neuen Spectre und alle weiteren, neu auf den Markt kommenden Rolls-Royce-Modelle zieren. Auf den Fronten der aktuellen und weiterhin gebauten Rolls-Royce-Modellen Ghost, Wraith, Dawn und Cullinan wird aber weiterhin die klassische Spirit of Ecstasy thronen.
Übrigens wird die legendäre Kühlerfigur jetzt nicht zum ersten Mal überarbeitet. Seit 1911, damals 17 Zentimeter hoch, ziert sie die britischen Nobelwagen und wurde in dieser Zeit immer wieder in Details oder auch mal umfangreicher überarbeitet. So kniete sie auch schon mal auf der Wagenfront, um das Sichtfeld des Fahrers nicht zu beeinträchtigen.
Dazu konnten sich die aktuellen Rolls-Royce-Designer für den Spectre allerdings nicht durchringen – und so hält Emily ihre Nase auf den künftigen Modellen weiterhin in den Wind.