Nostalgischer Kraftprotz mit 500 PS
Renault zündet den Elektro-Turbo

Renault erweckt den R5 Turbo als Elektro-Sportler zu neuem Leben. Mit über 500 PS, Heckantrieb und nostalgischem Design verspricht der R5 Turbo 3E, Renaults Lücke im Sportwagen-Segment zu füllen.
Publiziert: 15.12.2024 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2024 um 12:17 Uhr
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Renault hat mit dem Retrostromer R5 einen Nerv getroffen.
Foto: DPPI

Auf einen Blick

  • Renault R5 Turbo 3E: Elektro-Sportler mit Heckantrieb und nostalgischem Design
  • Inspiriert vom legendären R5 Turbo
  • Über 500 PS und Beschleunigung auf 100 km/h in 3,5 Sekunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Denis FriedRedaktor Auto & Mobilität

Die kürzliche Wahl zum Schweizer Auto des Jahres hat nochmals bestätigt, dass Renault mit dem Retrostromer-Konzept einen Nerv getroffen hat. Doch sobald der R5 enthüllt und die Parallelen zu seinem Kult-Vorbild offensichtlich wurden, fragten sich die Fans: Was ist mit dem Turbo?

Mit der Ankündigung der Alpine A290 war die Hoffnung gross, eine moderne Version des Turbos als Stromer zu erhalten. Die A290 verspricht aber nur wenig zusätzliche Leistung. Mit 218 PS (160 kW) liegt das Topmodell von Alpine lediglich 68 PS über jenem von Renault (150 PS), und auch am Antrieb ändert sich nicht viel. Es bleibt beim Vorderradantrieb, der sich durch Torque Vectoring zudem nur begrenzt sportlich fahren lässt.

Noch mehr Nostalgie

Jetzt ist klar, weshalb sich Alpine zurückhalten musste: Renault machts wie schon in den 1980er-Jahren lieber selber. Die Ankündigung des R5 Turbo 3E verspricht eine sehr sportliche Ausrichtung und auch die ersten Bilder lassen Fans in Erinnerungen schwelgen. 

Das gelb-weisse Farbschema ist von jenem R5 Turbo inspiriert, der 1981 in Monte-Carlo den ersten Rallye-Sieg für Renault holte. Auch in den folgenden Jahren festigte sich der Ruf des Turbos als «Taschenrakete». 1983 stieg man mit ihm sogar in die berüchtigte Gruppe-B der Rallye-Weltmeisterschaft ein – gegen die Allrad-Konkurrenz hatte es der französische Hecktriebler mit seinen schmalen Reifen allerdings schwer.

Vom Turbolader zum Turbo-Lader?

Diesem Erbe bleibt der Elektro-Sportler treu. Der R5 Turbo 3E soll ebenfalls einen Heckantrieb erhalten. Dort sorgen zwei E-Motoren für über 500 PS (368 kW) und übertreffen somit sogar die Leistung der einstigen Gruppe-B-Version. Laut Renault soll eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,5 Sekunden möglich sein – da müssen sich selbst Supercars warm anziehen!

Beim Design orientiert sich Renault wie schon beim R5 stark am Vorbild. Selbst die ikonischen, seitlichen Lufteinlässe werden beim Turbo 3E prominent dargestellt – dort versteckt sich dann auch der Ladeanschluss. Wie schnell der Turbo lädt, ist noch nicht bekannt. Wenn er seinem Namen aber gerecht werden soll, muss er im Vergleich zum R5 noch zulegen. Mit maximal 100 kW ist die Topversion des R5 erst in 30 Minuten von 15 auf 80 Prozent geladen – da bleibt also noch viel Luft nach oben.

Sport-Renaissance

Mit dem jetzt angekündigten elektrischen Turbo überrascht Renault und stellt selbst die eigene Sport-Tochter Alpine vorerst in den Schatten. Allerdings gut möglich, dass Alpine schon bald die Elektroversion des A110 ankündigt. Diese könnte sogar auf der Architektur des R5 Turbo 3E basieren, Heckantrieb und genügend PS wären ja garantiert.

Was sicher ist: Renault füllt mit dem R5 Turbo 3E die Lücken, die mit der Einstellung sportlicher Modelle wie Clio RS und Megane RS entstanden sind. Damit das allerdings funktioniert, muss der Sport-Stromer auch preislich überzeugen. Bisher ist nicht bekannt, wie viel der R5 Turbo 3E kosten soll. Er dürfte aber über der Alpine A290 Topversion (43'700 Franken) eingepreist werden. Doch jetzt warten wir vorerst mal aufs fertige Serienmodell – und ob Renault dem Ruf des legendären Turbos auch tatsächlich gerecht wird.

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