Auf einen Blick
- Der Renault 5 E-Tech wurde zum Schweizer Auto des Jahres 2025 gewählt
- Erstmals ein «Special Award» für Emil Frey AG zum 100-Jahr-Jubiläum
- Rund 10’000 Leserinnen und Leser wählten den Škoda Elroq zum Publikumsliebling
Die verlorene Abstimmung zum Ausbau der Autobahnen schmerzt die Autobranche. Natürlich ist die Niederlage an der Urne auch an diesem Abend ein Thema. Und das nicht zuletzt, weil viele der nach Safenwil AG reisenden Partygäste stundenlang im Stau stehen und deshalb entnervt wieder umdrehen und gar nicht – oder zu spät – zur Siegergala der Wahl «Schweizer Auto des Jahres 2025» erscheinen, die von Ringier Medien Schweiz organisiert wurde.
Trotzdem ist die Stimmung am Begrüssungsapéro locker. Für einmal rücken beim Small Talk unter den rund 180 geladenen Schweizer Autofunktionären Probleme wie schlechte Verkaufszahlen, drohende CO₂-Bussen oder Werksschliessungen und Warnstreiks bei den Herstellern in den Hintergrund. Stattdessen wird bereits aufs neue, hoffentlich bessere Autojahr 2025 angestossen. «Vorwärts schauen» scheint bei vielen die Devise zu sein. Auch bei Peter Grünenfelder (56), Präsident der Importeurvereinigung Auto-Schweiz. Natürlich nervt die verlorene Abstimmung: «Wir sind bei unserer Kampagne zu wenig emotional aufgetreten.» Und er stellt in Aussicht: «Das Volk sagte nur Nein zum vorliegenden Paket. Jetzt starten wir halt gezielt mit Einzelvorlagen.»
Doch Themen wie das Volks-Nein zum Autobahnausbau oder die Streikdrohungen der VW-Belegschaft in Deutschland – «Schweizer Kunden müssen sich nicht auf längere Lieferfristen einstellen», gibt Amag-Importchef Olivier Wittmann (52) Entwarnung – werden beiseitegelegt, als Moderator Jann Billeter (52) die Gäste mit etwas Verspätung zum offiziellen Festakt in Richtung des überdimensionierten Catwalks samt Drehbühne bittet. Denn jetzt folgt der eigentliche Grund dieses Galaabends: die Bekanntgabe der Sieger der Fach- und Publikumswahl des Schweizer Auto des Jahres 2025.
Erstmals ein «Special Award»
Doch zuerst kommt es zu einer Überraschung: Erstmals in der 14-jährigen Geschichte der Wahl wird ein «Special Award» verliehen – und zwar an die Emil Frey AG. Sie feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Walter Frey (81), Verwaltungsratspräsident und Sohn des Gründers Emil Frey (1898–1995), nimmt stellvertretend für die rund 25’000 Mitarbeitenden im In- und Ausland die Auszeichnung von Gastgeberin Ladina Heimgartner (44), CEO von Ringier Medien Schweiz, entgegen. Und nach einem Kurzauftritt der R&B-Sängerin Naomi Lareine (30), die es nach drei Songs schafft, die doch meist älteren Herren im Publikum von den Sitzen zu reissen, startet die offizielle Preisverleihung.
Zuerst verkündet Billeter die Gewinner der Publikumswahl. Rund 10’000 Leserinnen und Leser der Ringier-Medien-Schweiz-Titel sowie die User von Partner Carmarket.ch haben bei der Wahl mitgemacht und aus 44 neuen Modellen den elektrischen Skoda-SUV Elroq zu ihrem Liebling gewählt – und dies, obwohl das Fahrzeug noch gar nicht bei den Händlern steht. Damit gewinnt zum fünften Mal in Folge ein Modell von Skoda diese Wertung. Auf Rang 2 der grössten Autowahl der Schweiz schafft es der Renault 5 E-Tech vor dem ebenfalls rein elektrischen Opel Frontera.
Abschliessend folgt der Höhepunkt: die Bekanntgabe des Schweizer Autos des Jahres 2025, gewählt von der 15-köpfigen Fachjury, die aus Autojournalisten, Umweltfachleuten und Rennprofis besteht. Und diese Jury – unter dem Vorsitz von Ex-Sauber-F1-Teamchefin Monisha Kaltenborn (53) und mit den Ringier-Mobilitätsjournalisten Andreas Engel (40) und Raoul Schwinnen (59) – kürte mit deutlichem Vorsprung (19 Prozent aller Jurystimmen) den Renault 5 E-Tech zum Schweizer Auto des Jahres 2025. Somit räumt an diesem Abend ein ganz Kleiner mit einem ersten und einem zweiten Platz ganz gross ab. Dahinter folgen auf Rang 2 (12 Prozent) der Volvo EX30 und auf Rang 3 (11 Prozent) der Citroën ë-C3. Wie bei der Publikumswahl belegen also auch bei der Fachwahl drei kompakte und rein elektrische Modelle die ersten drei Plätze. Dies zeigt, dass die Schweiz offenbar auf kleine und erschwinglichere Stromer gewartet hat.