Engadiner fahren Allradler, Zürcherinnen grosse SUVs und im engen Kanton Tessin gibts viele Kleinwagen: Jeder von uns hat so seine Vorurteile, wer in welchem Kanton in welchem Auto unterwegs ist. Manchmal stimmen sie vielleicht. Aber erst eine wirkliche Analyse liefert die Wahrheit. Der Versicherer Axa hat nachgerechnet anhand der bei ihm versicherten Fahrzeuge: Wo fahren die im Schnitt teuersten Autos in der Schweiz und in welchem Kanton die günstigsten?

Die Daten für das entsprechende Kantonsranking wurden im Jahr 2022 erhoben und berücksichtigen alle bei der AXA versicherten Autos. Und ein Kanton landete mit deutlichem Abstand an der Spitze: Nirgendwo sonst in der Schweiz ist der durchschnittliche Fahrzeugpreis höher als im Kanton Zug. Im Schnitt fährt jede Zugerin und jeder Zuger ein Auto im Wert von 63‘000 Franken. Das liegt mehr als 30 Prozent höher als der Schweizer Durchschnitt von rund 47‘000 Franken. Dass Zugerinnen und Zuger eine Vorliebe für teure und moderne Autos haben, dürfte einerseits am vergleichsweise hohen Vermögensniveau liegen. Andererseits ist der Anteil an Firmenfahrzeugen bei Zuger Unternehmen höher als in anderen Kantonen.

Günstigste Autos

Am Ende der Tabelle finden sich die Westschweizer Kantone Neuenburg, Jura und Freiburg mit den vergleichsweise günstigsten Autos im Durchschnitt. Neuenburg als Schlusslicht liegt über 20'000 Franken tiefer als der Wert im Kanton Zug. Doch auch die Tessiner sind im kleinen Preissegment unterwegs. Denn im kantonalen Vergleich weist der Kanton Tessin die meisten Fahrzeuge auf, deren Fahrzeugwert unter 11'000 Schweizer Franken liegt.

An zweiter Stelle im Ranking steht der Kanton Schwyz mit einem durchschnittlichen Wert von fast 57'000 Franken, dicht gefolgt von Appenzell Innerrhoden. Über dem Durchschnitt liegen auch die Kantone Graubünden, Basel-Stadt, Zürich, Nidwalden, Basel-Landschaft, Wallis, Aargau und Obwalden.

Teuerstes Auto

Das Ranking gibt die Durchschnittspreise der versicherten Wagen an, die Bandbreite ist jedoch in allen Kantonen gross. «Das Spektrum der versicherten Autos reicht von 10'000-fränkigen Modellen bis hin zu Luxuswagen, die über mehrere Millionen Franken wert sind», erklärt Jérôme Pahud, Leiter Mobilitätsversicherungen bei der AXA.

So werde in Waadt offenbar Wert auf teure Sportwagen gelegt, denn dort sind im Schweizer Vergleich die kostspieligsten Fahrzeuge versichert. Auch das teuerste bei der AXA versicherte Auto mit einem Wert von rund 5,5 Millionen Franken ist dort eingelöst.

Diese Kantone setzen auf Altbewährtes

Auch beim Fahrzeugalter steht der Kanton Zug an der Spitze. Die Autos sind dort im Schnitt 8,9 Jahre alt. Zum Vergleich fahren die ältesten Autos mit Schaffhauser, Berner und Thurgauer Nummernschildern herum: Sie haben durchschnittlich 10,7 Jahre auf dem Buckel. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 9,9 Jahren.

Die Freiburgerinnen und Freiburger scheinen mit 9,1 Jahren ebenso Wert auf neuere Fahrzeuge zu legen. Genauso wie das Tessin mit einem durchschnittlichen Fahrzeugalter von 9,2 Jahren. Die Zuger und Zugerinnen wechseln ihre Autos also fast zwei Jahre früher als Eigner in manch anderem Kanton. Die ältesten Fahrzeuge, die durch die Oldtimer-Versicherung der AXA geschützt werden, sind über hundert Jahre alt.

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