Auf einen Blick
- Schnellste Ladestation Zürichs von Anbieter Electra mit 400 kW Ladeleistung
- Auto-Charging ermöglicht einfaches Laden ohne Kartenauthentifizierung
- Electra sichert sich 60 weitere Standorte in der Schweiz
Mitten im Kreis 6 beim Bucheggplatz steht seit einigen Tagen die schnellste Ladestation der Stadt Zürich. Die Ladesäule von Electra kann Elektroautos mit bis zu 400 Kilowatt (kW) Ladeleistung versorgen. Electra feiert damit gleich zwei Premieren: die erste eigene Ladestation in der Stadt Zürich und zugleich die schnellste der Stadt.
Normalerweise stehen an Electra-Ladestandorten mindestens zwei Zapfsäulen zur Verfügung. An der Hofwiesenstrasse kurz vor dem Bucheggplatz in Zürich gibts jedoch nur eine Säule. «Aus Platzgründen konnten wir leider nur eine realisieren», erklärt Alessandro Inderbitzin, General Manager von Electra Schweiz und Österreich. Und es gab am zentralen Standort weitere Hürden zu meistern. Inderbitzin: «Neben den engen Platzverhältnissen durften wir für die Verkabelung nicht graben, weil sich unter unserem Standort ein Luftschutzkeller befindet. Dazu mussten wir den Netzanschluss des Gebäudes upgraden, um so die Stromversorgung für alle Mieter und Geschäfte weiterhin sicherzustellen.»
Neben dem zentralen Standort bietet die neue Electra-Schnellladestation im Herzen der Stadt Zürich weitere Vorteile – zum Beispiel Auto-Charging. Wenn das Fahrzeug mal registriert und die Kreditkarte hinterlegt ist, muss man nur noch den Ladeanschluss wählen, einstecken und schon wird geladen – ohne Knöpfe zu berühren, die Station zuerst freizuschalten oder in der Kälte auszuharren, bis die Karte authentifiziert ist. Das können bisher nur wenige andere Anbieter. Zusätzlich kann über die Electra-App die Ladestation für kurzfristig bevorstehende Zeitfenster reserviert werden. Diese wird dann für 30 Minuten reserviert – taucht der Reservierende in dieser Zeit nicht auf, wird die Säule wieder freigeschaltet.
Mit einem neuen Lotus Emeya soll uns die starke Ladeleistung der Electra-Säule demonstriert werden. Denn der englisch-chinesische Stromer kann mit bis zu 350 kW aufladen – ein Klacks für die neue Stadtzürcher Ladestation? Nicht ganz: Die Säule schafft ein Maximum von rund 290 kW. Für noch mehr Power müssten folgende Faktoren stimmen: Die zu ladende Batterie sollte nicht zu voll sein, idealerweise rund zehn Prozent. Zudem hätte der Fahrer die Batterie erst vorkonditionieren müssen – beides war bei der Demo nicht der Fall.
Dennoch wurde der Emeya permanent mit über 240 kW Leistung geladen, was auch schon ganz ordentlich ist. So war der Stromer innert 16 Minuten von 17 auf 81 Prozent geladen (Werksangabe: 10 bis 80 Prozent in 18 Minuten). Kurzzeitig wurde während der Demo sogar am zweiten Anschluss ein anderes Fahrzeug geladen, was die Ladeleistung natürlich einschränkte.
Für Electra ist die Eröffnung des neuen Schnellladers im Herzen von Zürich aber nur ein erster Schritt. «Wir fokussieren uns vorwiegend auf städtische und urbane Standorte und haben 60 weitere Standorte in der Schweiz gesichert und starten demnächst mit der Installation», verrät Inderbitzin die weiteren Ausbaupläne.