Mit dem Toyota GR86 auf der Rennstrecke
Dieses Auto darf noch Spass machen

Toyotas Sporttochter Gazoo Racing (GR) verpasst dem seit zehn Jahren gebauten Coupé GT86 eine Leistungsspritze – und einen neuen Namen: Ab sofort heisst das Coupé GR86 und leistet 234 PS.
Publiziert: 12.06.2022 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2022 um 14:50 Uhr
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Das gibt es heute fast nicht mehr: Ein neues Auto, das in erster Linie auf den Fahrspass abzielt ...
Foto: Jayson Fong
Raoul Schwinnen

Es braucht Mut, in Zeiten von Mobilitätswende und horrenden Spritpreisen ein sportliches Coupé auf den Markt zu bringen. Besonders, wenn es wie der neue Toyota GR86 weder über einen Akku noch einen Turbolader verfügt und in erster Linie Fahrspass bieten will. «The last Samurai», wie uns ein japanischer Techniker augenzwinkernd sagt: «Ein analoges Auto für die digitale Generation.»

Seit zehn Jahren baut Toyota den GT86 und hat ihn weltweit über 200'000 Mal verkauft. Ein Coupé mit sportlicher Optik, Frontmotor und Heckantrieb, beherrschbarer Leistung und zahlbarem Preis – ideal für sportlich ambitionierte Junglenker, die einen dynamischen Auftritt und Fahrspass für zahlbares Geld suchen. Das viersitzige Coupé erfreute sich bislang auch in Tuning-Kreisen grosser Beliebtheit. So gibts im Internet diverse Veredlungs-, Sport- und Leistungskits für das Toyota-Coupé zu kaufen.

17 Prozent mehr Leistung

Warum aber länger dieses lukrative Geschäftsfeld anderen überlassen, wenn man mit Gazoo Racing die Kompetenz im eigenen Haus hat? Folglich nahm sich Toyotas Sportabteilung den GT86 zur Brust und machte aus ihm den leichtfüssigeren und sportlich-erwachseneren GR86.

Damit aber keine Missverständnisse entstehen: Trotz 17 Prozent Mehrleistung bleibt der GR86 das Einstiegsmodell in die Toyota-Sportwelt – hinter dem kleineren, aber flotteren GR Yaris und dem deutlich potenteren GR Supra. Das zeigen auch vergleichbare Rundenzeiten auf der Rennstrecke. Auf zwei Minuten knöpft der 340 PS starke Supra dem GR86 rund acht Sekunden ab. Und auch der kleine Allradler GR Yaris ist mit seinen 261 PS um zwei Sekunden schneller als das viersitzige Coupé.

Supra: Bald auch als Handschalter

Seit der Markteinführung werden die 258 und 340 PS starken Toyota GR Supra mit einer Achtgang-Automatik verkauft. Dem Wunsch vieler Fans nach einer manuellen Schaltung kommt Toyota jetzt nach und bietet den GR Supra in Kürze auch mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe an.

Dazu wählte GR nicht etwa ein bereits vorhandenes Getriebe, sondern entwickelte mit Blick auf das hohe Drehmoment des Dreiliter-Supras ein komplett neues Schaltgetriebe inklusive Kupplung. Gleichzeitig werden bei allen Supra-Varianten die Bremsregelsysteme und die Radaufhängung für eine noch bessere Performance optimiert. Die handgeschalteten Varianten sind rund 40 Kilogramm leichter und fahren sich entsprechend noch agiler. Preise stehen für sie noch nicht fest.

Bald wird es für Puristen den Toyota Supra auch mit manuellem Schaltgetriebe geben.

Seit der Markteinführung werden die 258 und 340 PS starken Toyota GR Supra mit einer Achtgang-Automatik verkauft. Dem Wunsch vieler Fans nach einer manuellen Schaltung kommt Toyota jetzt nach und bietet den GR Supra in Kürze auch mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe an.

Dazu wählte GR nicht etwa ein bereits vorhandenes Getriebe, sondern entwickelte mit Blick auf das hohe Drehmoment des Dreiliter-Supras ein komplett neues Schaltgetriebe inklusive Kupplung. Gleichzeitig werden bei allen Supra-Varianten die Bremsregelsysteme und die Radaufhängung für eine noch bessere Performance optimiert. Die handgeschalteten Varianten sind rund 40 Kilogramm leichter und fahren sich entsprechend noch agiler. Preise stehen für sie noch nicht fest.

Dennoch fährt sich – so unser Eindruck nach fünf schnellen Runden auf einem spanischen Circuit – der GR86 nach der Gazoo-Racing-Kur spürbar sportlicher als zuvor. Das Coupé klingt dank eines elektronischen Soundverstärkers nicht nur hörbar kerniger, es liegt jetzt auch bretthart auf der Strasse. Dank zusätzlicher Verstärkungsstreben steigt die Karosseriesteifigkeit um 40 Prozent. Mit zusätzlichem Aluminium statt Stahl bei der Karosserie (Haube, Dach, Struktur) konnte das Fahrzeuggesamtgewicht von 1670 Kilogramm aber beibehalten werden, und auch die Gewichtsverteilung von Vorder- zur Hinterachse bleibt mit 53:47 ideal.

Drehzahlen, Drehzahlen ...

Vor allem aber nahm sich Gazoo Racing den bisherigen Zweiliter-Boxermotor ordentlich zur Brust und bohrte ihn auf 2,4-Liter auf. Das Hubraum-Plus und diverse weitere Massnahmen bringen eine Leistungssteigerung von 200 auf 234 PS. Nichts geändert hat sich an der Motorcharakteristik. Obwohl der Boxer im Vergleich zum Vorgänger nun deutlich früher seine maximale Leistung erreicht (250 Nm bei 3700/min), mag er weiterhin hohe Drehzahlen und orgelt bis 7000 Umdrehungen hoch.

Trotzdem lässt sich die Leistungsentfaltung im GR86 mit jener des GT86, der sein maximales Drehmoment erst bei 6600 Umdrehungen erreichte, kaum vergleichen. So sprintet der GR86 mit manuellem 6-Gang-Getriebe in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 (GT86 7,6 s) und erreicht eine Spitze von 226 km/h (Automatik: 6,9 s, 216 km/h). Der durchschnittliche Verbrauch liegt gemäss WLTP bei beiden Getriebevarianten bei 8,7 beziehungsweise 8,8 Liter.

Und allen, die sich bei Preisen ab 37'900 Franken (Automatik ab 40’'00 Fr.) überlegen, sich jetzt eine solche Fahrspassmaschine zuzulegen, sei gesagt: Die aktuell exorbitant hohen Spritpreise werden bestimmt auch mal wieder sinken!

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