Man muss genau hinschauen: Mercedes-AMG E 63 überarbeitet
Genug ist genug

Mercedes spendiert den sportlichen AMG-Modellen der E-Klasse eine Frischzellenkur. Schon bisher beeindrucken E 63 und E 63s mit ihrer Fahrdynamik. Gibts jetzt gar einen Nachschlag?
Publiziert: 19.06.2020 um 02:41 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2020 um 13:36 Uhr
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Genug ist genug: Mercedes überarbeitet seine AMG-Versionen der E-Klasse – als Kombi namens T-Modell ...
Foto: Werk
Stefan Grundhoff

Was interessiert bei einem AMG-Modell? Genau, die Power! Bei den überarbeiteten Sportversionen der E-Klasse sind das 571 PS und 750 Nm maximales Drehmoment im E 63 sowie 612 PS und 850 Nm im E 63s. Damit haben Sport-Limousine und Sport-Kombi der E-Klasse zwar ordentlich Power unter der wohlkonturierten Haube, aber ... Genug ist genug, scheint sich Mercedes gesagt zu haben. Denn die Leistung bleibt gleich wie bisher.

Die Auffrischung der AMG-Modelle erfolgt also ohne Kraft-Nachschlag für den Vierliter-V8-Biturbo. Dafür hätte es ein Mildhybrid-System wie bei der überarbeiteten E-Klasse gebraucht, aber darauf verzichtet AMG vorerst.

So schnell sind die AMG

Entsprechend ändert sich auch nichts bei den Beschleunigungswerten. Den Sprint von 0 auf 100 schafft der E 63 als Limousine in 3,5 und als Kombi T-Modell in 3,6 Sekunden. Die S-Modelle sind je 0,1 Sekunden schneller. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h abgeriegelt, lässt sich mit dem AMG Drivers Package (in den S-Modellen Serie) auf 300 km/h bei der Limousine und 290 km/h beim Kombi erhöhen. Man ahnt: gleich schnell wie bisher.

Der falsche Verbrauch

Der Normverbrauch liegt bei 11,6, bzw. 11,9 Litern auf 100 Kilometern. Diese Werte wurden allerdings noch nach dem alten Testzyklus NEFZ ermittelt. Die heute gültigen und höheren, weil realitätsnäheren WLTP-Verbrauchsangaben liegen noch nicht vor, dürften aber wohl wie bisher bei 12,8 Litern liegen. Wenn weniger Kraft benötigt wird, gehen vier Zylinder per Zylinderabschaltung kurz schlafen, um den Verbrauch zu reduzieren – sind beim Tritt aufs Gaspedal aber sofort wieder wach. Die üppige Motorleistung wird über die bekannte Neungangautomatik auf alle vier Räder übertragen.

Mehr Komfort statt Sport

Was ist denn also neu? Der scheidende AMG-Boss Tobias Moers (geht zu Aston Martin) gibt höchstpersönlich Auskunft: «Mit der jüngsten Überarbeitung von Limousine und T-Modell haben wir den Komfort deutlich gesteigert und dennoch den AMG-typischen Charakter beibehalten.»

Diesen Spagat meistert die Dreikammern-Luftfederung mit adaptiven Verstelldämpfern. Die Straffheit der Luftfeder lässt sich durch Zu- oder Abschalten einzelner Luftkammern einstellen, um komfortabler oder eben sportlich straffer unterwegs zu sein. Auch dieses System hatten E 63 und E 63s schon bisher, aber die Abstimmung wurde überarbeitet.

Was sich wirklich ändert

So bleibt noch etwas Kosmetik bei der Optik: Geänderte Lichtsignaturen vorne wie hinten, geänderte Lufteinlässe sowie neue Instrumente machen die wenigen Unterschiede zum Vorgänger aus. Wobei der E 63 mit einem 10,25 Zoll grossen Bildschirm auskommen muss, während das S-Modell mit 12,3 Zoll grosses Kino bietet.

Die überarbeiteten Mercedes-AMG E 63 und 63s rollen Ende Sommer als Limousine und Kombi in die Schweiz. Die Preise stehen noch nicht fest. Wir vermuten aufgrund der wenigen Änderungen – und um die Verkäufe nach der Corona-Krise anzukurbeln –, dass die E 63er nicht teurer werden und somit weiterhin zwischen rund 142'800 und 157'050 Franken starten dürften.

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