Hyundai zeigt mit dem immer breiter werdenden Spektrum an Modellen die gewachsenen Ambitionen für die nächsten Jahre. Gerade erst gabs viel Applaus für den soeben gestarteten Mini-Stromer Inster, der vor allem in Europa preissensible Einsteigerkunden anlocken soll. Jetzt enthüllen die Südkoreaner auf der Los Angeles Autoshow das neue Aushängeschild der Marke: den luxuriösen Elektro-SUV Ioniq 9.
Zum Start gibts überschwängliche Worte von Hyundai-CEO Jaehoon Chang (60): «Basierend auf der hochgelobten Electric-Global Modular Platform der Hyundai Motor Group bietet der Ioniq 9 ein hervorragendes Platzangebot im Innenraum, das den Kunden einen einzigartigen Mehrwert bietet und gleichzeitig unsere Führungsposition auf dem globalen EV-Markt festigt.»
Ein echtes Raumwunder
Das Design des 5,06 Meter langen Elektro-Riesen ist mit seiner mächtigen Pixel-Front, der massiven Seitenansicht und dem einzigartigen Heck, ebenfalls im Pixel-Look, ein echtes Statement an die Konkurrenz. Dabei gibt es trotz identischer E-GMP-Plattform und ähnlicher Module keinerlei sichtbare Gemeinsamkeiten mit dem Kia EV9, der seit mehr als einem Jahr in der gleichen Klasse etwas kantiger, aber nicht weniger futuristisch auf Kundenfang geht.
Der Ioniq 9 wirkt visionär, mutig und polarisiert mit Retro-Chic. Das gilt jedoch ausschliesslich für Formen, Linien und Proportionen, denn in Sachen Praktikabilität ist der wahlweise als Sechs- oder Siebensitzer erhältliche SUV ein echtes Multitalent. Dank seines 3,13 Meter langen Radstandes gibts gerade vorn sowie in der zweiten Reihe üppige Platzverhältnisse. Doch selbst in der dritten Reihe finden Erwachsene genügend Platz, um auch auf längeren Strecken bequem zu reisen. Die elektrisch verstellbaren, drehfähigen und klimatisierten Sitze sorgen für jede Menge Komfort; hinzu kommen zahlreiche Ablagen und USB-Anschlüsse für Kleingeräte aller Art.
Die um knapp 20 Zentimeter verschiebbare Mittelkonsole lässt sich sowohl von Fahrer und Beifahrer als auch von den Passagieren der zweiten Sitzreihe in beide Richtungen öffnen und erleichtert den Zugang zwischen den Plätzen. Und sie ist ein echtes Raumwunder: In der oberen Ablage gibts 5,6 Liter zusätzlichen Stauraum, im unteren Fach kommen weitere 12,6 Liter dazu. Je nach Stellung der Rücksitze bietet der Elektro-Gigant ein Ladevolumen zwischen 338 und 1323 Liter. Beim maximalen Ladevolumen dürfte der Ioniq 9 an den Technikbruder Kia EV9 herankommen, der bis zu 2318 Liter bereitstellt. Hinzu kommt je nach Antrieb ein Frunk, der zwischen 52 und 88 Liter fasst.
Drei Versionen zum Marktstart
Grosse Displays, die leicht zum Fahrer gebogen sind und einige haptische Taster – das Gesamtkonzept des Ioniq 9 passt. Das gilt nicht zuletzt auch für den Antrieb. Das Batteriepaket von stattlichen 110 Kilowattstunden (kWh) ist dabei ebenso obligatorisch wie die maximale Ladegeschwindigkeit von 260 Kilowatt. Dank der 800-Volt-Technik soll das Akkupaket an einem Gleichstrom-Schnelllader in weniger als einer halben Stunde von 10 bis 80 Prozent erstarken. Die heckgetriebene Basisversion mit 218 PS (160 kW) und 350 Nm Drehmoment bietet eine maximale Reichweite von 620 Kilometern.
Zusätzlich zum Heckantriebler stehen zum Marktstart im Frühsommer 2025 zwei Allradvarianten zur Wahl: Die schwächere 313 PS (230 kW) Long-Range-Version und eine 435 PS (320 kW) starke Performance-Variante mit 700 Nm Drehmoment, die aus dem Stand in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 spurtet. Die Reichweiten für die beiden Allrad-Versionen stehen allerdings noch nicht fest, genauso wie die Schweizer Preise. Diese dürften allerdings ähnlich wie beim Kia EV9 bei knapp 77'000 Franken starten.