Früher traf man Auto-CEOs nur an den Mega-Messen in Frankfurt, Genf oder Tokio. Aber für die Auto Zürich machte Peugeots Chefin Linda Jackson (63) eine Ausnahme. Nach Gesprächen mit der Führungsriege des Peugeot-Importeurs Emil Frey besuchte sie auch die Messe und erläuterte, wohin sie ihre Marke steuern will.
Schon ab dem kommenden Jahr solls von jedem Modell im Programm eine elektrifizierte Version geben, bis 2025 wird jedes Modell auch rein elektrisch verfügbar sein. «Und ab 2030 wollen wir zu 100 Prozent vollelektrische Fahrzeuge verkaufen», sagt Jackson. Technisch bedient sich Peugeot dazu aus dem gemeinsamen Baukasten im Stellantis-Konzern.
Marken teilen sich die Technik
Vier unterschiedliche Elektro-Plattformen stehen dabei zur Verfügung, dazu künftig auch Wasserstoffantriebe und Module zum Beispiel fürs autonome Fahren. «Das komplett autonome Fahren sehe ich aber derzeit nur für Nutzfahrzeuge kommen – bei den Personenwagen werden wir so weit nicht gehen», sagt Jackson. Als eine von 14 Stellantis-Marken könne sich Peugeot aus dem Baukasten so bedienen, wie es zur Positionierung passe. Trotz gleicher Technik sollen deutliche Unterschiede beim Design und vor allem beim Interieur dafür sorgen, dass sich zum Beispiel Peugeot und die Schwester Opel keine Kunden gegenseitig abjagen.
Den grössten Spass hat Jackson derzeit aber am Engagement ihrer Marke in der Langstrecken-Rennserie WEC mit dem Schweizer Fahrer Nico Müller: «Ich habe noch immer keine wirkliche Ahnung von Motorsport. Aber seitdem ich bei den Rennen hautnah dabei sein kann, fiebere ich voll mit.» Der Rennwagen 9X8 sei wie ein Baby: «Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, kann er ein bisschen mehr.»