Der Fiat Panda ist Kult! 1980 stellen die Italiener die erste Generation des Kleinwagens vor. Mit einem erstaunlich simplen, zugleich genialen Konzept: Kein Design-Schnickschnack, sondern kantig und gerade gezeichnet, was bei der Produktion zum einen Geld spart, auf der anderen Seite aber auch jede Menge Platz in den nur 3,41 Meter kurzen und 700 Kilo leichten Panda bringt.
Ab 1983 wird die kleine Kiste mit zuschaltbarem Allradantrieb von Zulieferer Steyr angeboten – es soll eine Erfolgsgeschichte werden. Auch die zweite Panda-Generation ab 2003 erhält als Option wieder 4x4, der sich per Viscokupplung (Kraftübertragung durch zähflüssiges Öl) automatisch zuschaltet. Nicht nur Bergbäuerinnen und Almgänger sind vom Panda 4x4 hin und weg, sondern auch renommierte Autoexperten: 2004 wird der Fiat Panda offiziell zum europäischen Auto des Jahres gewählt.
Kleinster Allradler überhaupt
Die bis heute aktuelle dritte Generation, die 2011 auf den Markt kommt und deutlich runder, sicherer und komfortabler als die Vorgänger wird, erhält schliesslich den automobilen Ritterschlag: Die britische Kult-Fernsehserie «Top Gear» um Moderator Jeremy Clarkson (62) wählt den Panda 4x4 2012 zum SUV des Jahres – mehr geht nicht. In den Jahren danach lanciert Fiat weitere Varianten des Pandas, den Cross zum Beispiel, der auf Lifestyle getrimmt ist, aber nichts von seinen praktischen Fähigkeiten einbüsst. Kein Wunder: Mit nicht mal 1200 Kilo auf den schmalen Rippen war der Panda lange Zeit der kleinste Allradler überhaupt. Wendekreis: 9,7 Meter – bei nur 2,30 Meter Radstand. Heute kommt einzig der Mikro-SUV Ignis von Allrad-Kleinwagenspezialist Suzuki an diese Werte ran.
Warum der Panda 4x4 zum Mega-Erfolg wurde, lag selbstverständlich auch immer an seinem Preis: Zuletzt wurde der Mini-Allradler mit seinem knurrigen Zweizylinder-Turbobenziner mit 85 PS ab rund 20'000 Franken angeboten – günstiger als jeder andere Allrad-Konkurrent auf dem Markt. Auch als Diesel, der aus 1,3 Liter Hubraum kräftige 95 PS herausholte, war der Panda 4x4 beliebt – und ist es bis heute. Auf dem Occasionsmarkt werden gepflegte Modelle gerne mit Preisschildern nahe des Neupreises versehen – oder sogar darüber.
Kommt ein Elektro-Panda?
Im November hat Fiat die Produktion der kultigen Allradkiste still und heimlich eingestellt – jetzt gibt es den Panda nur noch als 70 PS starken Hybrid mit Frontantrieb. Wie es um die Nachfolge steht, ist ungewiss – wie so vieles beim italienischen Autobauer. 2019 hat Fiat die Studie Centoventi am Genfer Salon gezeigt, die so etwas wie einen Ausblick auf den Allrad-Panda der Zukunft gibt: rein elektrisch, mit cleverer Raumausnutzung und individuellem Style. Das Blick-Urteil damals: «Der E-Würfel sieht richtig knuffig aus, und wir können ihn uns gut als künftigen E-Panda vorstellen.»
Die Chancen stehen somit nicht schlecht, dass wir einst einen Panda als reinen 4x4-Stromer in den Bergregionen beobachten – mit einem zweiten E-Motor an der Hinterachse wäre Allrad auch einfach realisierbar. Mit der einstigen Leichtigkeit wird es dann aber wegen der dicken Akkupakete wohl vorbei sein.