Ioniq 6 N und N Vision 74
Hier driften Hyundais neue Elektro-Sportler

Ioniq 5 N, Ioniq 6 N und vielleicht auch N Vision 74 – ab 2023 werden die heute schon dynamischen Hyundai-Stromer noch viel sportlicher. Die neue Konkurrenz könnte sogar Porsche Taycan & Co. gefährlich werden.
Publiziert: 16.07.2022 um 13:17 Uhr
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Hyundai RN22e (r.) und N Vision 74 heissen die beiden um die Kurve driftenden Hyundai-Elektrosportler-Konzeptfahrzeuge.
Foto: ZVG.
Wolfgang Gomoll und Raoul Schwinnen

Ein Prototyp des Ioniq 6 N mit der Star-Wars-ähnlichen Bezeichnung RN22e dreht bereits eifrig Testrunden auf der Nordschleife des Nürburgrings (D). Da sich dieses rollende Sportlabor mit dem Ioniq 5 die E-GMP-Plattform und auch den Antriebsstrang teilt, verraten dessen technischen Daten, mit welcher Power ab nächstem Jahr der neue Hyundai Ioniq 5 N in den Ring steigen dürfte.

Das 4,91 Meter lange Konzeptfahrzeug mit 77,4 kWh-Akku hat 4x4, imposante 585 PS (430 kW) und 740 Nm Drehmoment und schafft eine Spitze von über 250 km/h. Also durchaus konkurrenzfähig gegen Porsche Taycan und Konsorten. Doch eine sportliche Fahrzeugvariante zeichnet sich nicht nur durch Längsdynamik aus. Kompaktsportler wie der Hyundai i20 N oder i30 N überzeugen heute vor allem durch ihre Agilität. Das soll bei den rein elektrischen Ioniq-N-Versionen nicht anders sein.

Ausgeklügelte Gewichtsreduktion

Allerdings ist das Gewicht der Stromer natürlich deutlich höher. Deshalb verbaut Hyundai Teile aus dem 3D-Drucker, um das Auto leichter zu machen. Zudem nutzen die Koreaner für eine dynamischere Drehmomentverteilung ein System mit zwei Kupplungen. Das bringt den Vorteil, dass man nur einen E-Motor pro Achse benötigt, was genau der E-GMP Plattform entspricht. Das System besteht aus einer inneren und einer äusseren Kupplung, die das Drehmoment aktiv auf die einzelnen Räder verteilen können. So wird ein jeweils zweiter E-Motor pro Achse überflüssig.

Weil das höhere Fahrzeuggewicht auch verzögert werden muss, kommen Vierkolbenbremsen mit mächtigen 400-Millimeter-Scheiben zum Einsatz. Natürlich ist die Standfestigkeit ein wichtiges Thema, deshalb finden die Testfahrten des RN22e-Konzeptfahrzeugs auch auf der Rennstrecke unter härtesten Bedingungen statt. Zur besseren Kühlung der Bremsen sind bei den Prototypen die Frontspoiler und die Kühlkanäle optimiert. Die Rekuperationsbremsen werden dazu genutzt, das Einlenken in die Kurven zu verbessern.

Konzept mit Wasserstoffantrieb

Etwas weiter in die Zukunft blicken lässt das zweite Hyundai-N-Sportler-Konzeptfahrzeug, der N Vision 74: Er ist optisch eine Hommage ans Hyundai Pony Coupé Konzept von 1974, dessen Design von Giorgetto Giugiaro (83) stammte. Für den Prototypen wurde es mit Elementen des Hyundai N 2025 Vision Gran Turismo garniert. Unter der attraktiven Hülle mit dem mächtigen Heckflügel verbirgt sich ein Brennstoffzellenantrieb mit über 680 PS (500 kW) und 900 Nm Drehmoment. Damit ist der Sportbolide mit 62,4 kWh-Akku und 4,2-Kilo-Wasserstofftanks über 250 km/h schnell und kommt mehr als 600 Kilometer weit.

Noch ist nicht entschieden, ob auch das Konzept N Vision 74 einst in die Grossserie umgesetzt wird. Wünschenswert wäre es allemal und würde die Elektro-Sportwagenwelt mit Sicherheit bereichern.

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