IAA Mobility 2021 in München
Das grosse Stromern

Auf der IAA Mobility 2021 in München wollen sich die Autobauer von Dienstag bis Sonntag als zukunftsgerichtete Industrie präsentieren. Deshalb stehen fast nur Elektromobile im Mittelpunkt.
Publiziert: 05.09.2021 um 05:02 Uhr
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Die IAA Mobility öffnet von 7. bis 12. September 2021 ihre Tore.
Foto: Messe München GmbH
Wolfgang Gomoll und Raoul Schwinnen

Die Internationale Automobil Ausstellung IAA öffnet diese Woche vom 7. bis 12. September ihre Tore. Zum ersten Mal findet die einst wichtigste und grösste Automesse der Welt nicht in Frankfurt, sondern in München statt. Zudem erhielt die Ausgabe 2021 den Zusatz «Mobility»: Weil Mobilität eben mehr als nur Auto ist. Die Messe-Verantwortlichen setzen so alles daran, ihre Branche fortschrittlich und im grünsten Licht erscheinen zu lassen. «Wir werden zwar noch Autos mit Verbrennungsmotor in München erleben. Aber der klare Fokus liegt auf der Zukunft des Antriebs – auf batterieelektrischer Mobilität, Plug-in-Hybriden und ähnlichen Antriebsformen», erklärt Jürgen Mindel vom organisierenden VDA.

IAA mit neuem Konzept

Erstmals findet die IAA in München statt in Frankfurt statt. Eine Premiere in jeder Hinsicht. Denn zusätzlich zur klassischen Automesse auf dem Münchner Messegelände präsentieren sich die Aussteller auch verteilt über die ganze Münchner Innenstadt – mit Mitmach-Angeboten, bei denen das Publikum heute schon die elektrifizierte Mobilität von morgen ausprobieren soll. «Auto, Digital, Rad und Stadtplanung – wir bringen heute zusammen, was morgen zusammengehören muss», erklären die Organisatoren ihr Konzept. Und so präsentieren sich nicht nur Autohersteller, sondern auch Zulieferer und IT-Giganten wie Huawai oder Mobileye. Dazu zeigen über 70 Velo- und Bike-Anbieter ihre Neuheiten. So dürften die IAA-Macher auch den grünen Protestlern, die vor zwei Jahren die IAA störten, den Wind aus den Segeln nehmen.

Die IAA Mobility 2021 findet nicht nur auf dem Messegelände, sondern in der ganzen Stadt München verteilt statt.

Erstmals findet die IAA in München statt in Frankfurt statt. Eine Premiere in jeder Hinsicht. Denn zusätzlich zur klassischen Automesse auf dem Münchner Messegelände präsentieren sich die Aussteller auch verteilt über die ganze Münchner Innenstadt – mit Mitmach-Angeboten, bei denen das Publikum heute schon die elektrifizierte Mobilität von morgen ausprobieren soll. «Auto, Digital, Rad und Stadtplanung – wir bringen heute zusammen, was morgen zusammengehören muss», erklären die Organisatoren ihr Konzept. Und so präsentieren sich nicht nur Autohersteller, sondern auch Zulieferer und IT-Giganten wie Huawai oder Mobileye. Dazu zeigen über 70 Velo- und Bike-Anbieter ihre Neuheiten. So dürften die IAA-Macher auch den grünen Protestlern, die vor zwei Jahren die IAA störten, den Wind aus den Segeln nehmen.

Die Hersteller wollen daher publikumsnäher auftreten. Dass VW mit dem Elektro-SUV Coupé ID.5 die Stromer-Fahne hochhält, war zu erwarten. BMW lässt sich beim Heimspiel nicht die Butter vom Brot nehmen und rollt den Modellen i4 und den iX gleich zwei nagelneue Elektromodelle auf die Bühne. Mercedes setzt die Elektrifizierungsoffensive fort und zeigt mit dem EQE die lang erwartete Elektrovariante der E-Klasse. Überraschungen wird diese Limousine allerdings kaum mehr bieten, da sie viel von der Technik des bereits bekannten, grösseren Bruders EQS übernimmt.

Ausblick auf den VW ID.2

Will man die Zukunftsplanung im Volkswagen-Konzern und deren Muttermarke VW erkunden, lohnt sich vor allem ein Blick auf die Töchter. Die Seat-Tochter Cupra zeigt in München stolz den Urbanrebel – und gewährt mit dieser Studie einen ersten Ausblick auf einen City-E-Floh, der 2025 erscheinen soll. Das passt, denn VW-Technikvorstand Thomas Ulbrich hat für diesen Zeitpunkt für seine Marke VW ein «Small BEV» angekündigt – oder mit verständlicheren Worten den VW ID.2, der in Spanien gebaut werden soll.

Lebenszeichen von Smart

Noch vor dem VW ID.2 und seinem Cupra-Pendant startet jedoch ein neuer Smart. Die Mercedes-Tochter stellt mithilfe von Partner Geely endlich mal wieder was Neues vor – eine seriennahe Studie eines kleinen Elektro-SUV, der voraussichtlich im nächsten Jahr auf den Markt kommt. Ebenfalls wieder mal von sich hören und sehen lässt die umtriebige Schweizer Familie Ouboter, die in München zum x-ten Mal eine serienreife Variante ihres Elektro-Winzlings Microlino präsentieren. Obs der knuffige Kabinenroller diesmal endlich auf unsere Strassen schafft?

Grossoffensive von Hyundai ...

Dass sich Hyundai inklusive der Töchter Kia und Genesis auf nach München macht, unterstreicht die Tatsache, dass die Koreaner jetzt wieder in den Angriffsmodus schalten und der Welt nachdrücklich beweisen wollen, dass es noch eine automobile Welt neben VWs elektrischer ID-Familie gibt. Zum schnittigen Kia EV6, der technisch mit dem Hyundai Ioniq 5 verwandt ist, könnte auch Genesis mit dem Elektro-SUV GV60 auf gleicher Technik punkten. Sicher ist, dass Kia die Plug-in-Hybrid-Variante des Crossovers Sportage im Gepäck hat.

... und des Renault-Konzerns

Für Renault-Konzernchef Luca de Meo ist die IAA 2021 in München so etwas wie eine Herzensangelegenheit. Der Italiener war einst im Vorstand des VW-Konzerns und will seinen früheren Kollegen aus Deutschland zeigen, was seine neue Marke kann. Einerseits mit dem rein elektrischen, auf einer neuen Plattform basierenden Renault Megane E-Tech und andererseits mit dem vielseitigen Dacia-Siebensitzer Jogger.

Wo bleiben die Verbrenner?

Völlig im Schatten der Elektromobile stehen Neuheiten mit Verbrennungsmotor dann doch nicht. Neben dem neuen Opel Astra dürfte vor allem auch der neue VW «Bulli» T7 ein Publikumsmagnet werden und nicht nur Grossfamilien ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber auch ihn wird es als elektrifizierte Plug-in-Hybrid-Variante geben. Der VW Multivan bietet nicht nur in der neuen Langversion mehr Platz und ein flexibleres Sitzsystem, er nutzt auch die über 20 Assistenzsysteme der VW-PW. Mercedes wagt sich mit der C-Klasse All Terrain ins Gelände. Flott werden die Kunden im Audi RS 3 und im BMW 2er Coupé unterwegs sein. Und bei einer solchen PS-Parade darf natürlich auch Porsche nicht fehlen und zeigt in München den neuen 911 Carrera GTS.

Der neue VW Multivan T7 dürfte nicht nur Grossfamilien begeistern.

Völlig im Schatten der Elektromobile stehen Neuheiten mit Verbrennungsmotor dann doch nicht. Neben dem neuen Opel Astra dürfte vor allem auch der neue VW «Bulli» T7 ein Publikumsmagnet werden und nicht nur Grossfamilien ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber auch ihn wird es als elektrifizierte Plug-in-Hybrid-Variante geben. Der VW Multivan bietet nicht nur in der neuen Langversion mehr Platz und ein flexibleres Sitzsystem, er nutzt auch die über 20 Assistenzsysteme der VW-PW. Mercedes wagt sich mit der C-Klasse All Terrain ins Gelände. Flott werden die Kunden im Audi RS 3 und im BMW 2er Coupé unterwegs sein. Und bei einer solchen PS-Parade darf natürlich auch Porsche nicht fehlen und zeigt in München den neuen 911 Carrera GTS.

Konzepte und Visionen

Und Audi? Die Ingolstädter geben mit dem Grandsphere Concept einen seriennahen Ausblick auf den Nachfolger des Audi A8, der Ende 2024 vorgestellt wird. Das «Raumschiff» bricht mit einigen Traditionen der klassischen Luxus-Limousine und hat gute Chancen, zum Hingucker der IAA zu werden. Auch, weil die Studie vom Skysphere, einem weiteren kürzlich präsentierten Audi-Konzeptauto, flankiert wird. Natürlich bringen auch andere Hersteller mit Konzepten ihre Vision der Mobilität der Zukunft den Besuchern näher. So wird BMW eine Studie enthüllen, die eine ganzheitliche Nachhaltigkeit des Automobils demonstriert. Und auch Porsche blickt mit einem Konzeptfahrzeug in die Zukunft. Möglich, dass dieser Prototyp im Zusammenhang mit dem Motorsport steht. Schliesslich will Porsche künftig in der LMDh-Serie (Le Mans Daytona hybrid) antreten. Spätestens ab kommendem Dienstag nach der Eröffnung der IAA werden wir Gewissheit haben.


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