In den nächsten zwei Jahren will Jeep seine Modellpalette umbauen. Ab 2025 solls nur noch rein elektrische Antriebe bei der US-Traditionsmarke geben. Im kommenden Jahr kommt der erste reine Stromer. Die Markenikone Grand Cherokee, in den USA längst auch mit fettem V8 im Angebot, wird ausserdem nur als Plug-in-Hybrid in Europa lanciert. Und bisher reine Verbrenner bekommen bei uns eine milde Hybridisierung – wie im Fall des Jeep Compass.
Im letzten Jahr wurde der noch frisch aufpoliert: Armaturenbrett und Türverkleidungen sind mit ihren weicheren Oberflächen von besserer Qualität, Handschuhfach oder Türtaschen sind grösser dimensioniert und es gibt direkte Belüftungsöffnungen für die Rücksitze. Neu sind die Instrumente rein digital und der Touchscreen des Infotainments wurde grösser und höher positioniert. Dahinter arbeitet ein neuer Prozessor-Chip mit fünfmal höherer Geschwindigkeit als bisher. Im Interieur gibts weiterhin viel Platz, eine erhöhte Sitzreihe im Fond für bessere Rundumsicht und zwischen 438 und 1387 Liter Ladevolumen.
Neuer Turbobenziner mit E-Motor
Ganz neu ist dagegen der Antrieb – der erste Verbenner seit ewigen Zeiten, der bei der Stellantis-Marke komplett neu entwickelt wurde: «Wir haben den 1,3-Liter-Benziner auf 1,5 Liter vergrössert, den Einspritzdruck auf 350 bar erhöht und den Verbrennungszyklus umgestellt», erläutert Chefingenieur Marco Montaldo. Der sogenannte Miller-Zyklus sorgt für mehr Effizienz, wirkt sich aber nachteilig auf die Leistung aus: Der 1,5-Liter-Turbo kommt wie der bisherige 1,3 Liter auf 130 PS (96 kW); das maximale Drehmoment wurde gar niedriger. Positiv hingegen: Das neue Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das deutlich direkter reagiert.
Antrieb: 1.5-R4–Turbobenziner, 130 PS (96 kW) und E-Motor, 22 PS (15 kW), Systemleistung 150 PS (110 kW), 240 Nm@1500/min, 7-Gang-Doppelkupplungsautomat, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 10,0 s, Spitze 193 km/h
Masse: L/B/H 4,40/1,81/1,63 m, Gewicht 1528 kg, Laderaum 438–1387 l
Umwelt: Verbrauch WLTP 5,6 l/100 km = 128 g/km CO₂, Energie k.A.
Preis: ab 39’900 Franken.
Antrieb: 1.5-R4–Turbobenziner, 130 PS (96 kW) und E-Motor, 22 PS (15 kW), Systemleistung 150 PS (110 kW), 240 Nm@1500/min, 7-Gang-Doppelkupplungsautomat, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 10,0 s, Spitze 193 km/h
Masse: L/B/H 4,40/1,81/1,63 m, Gewicht 1528 kg, Laderaum 438–1387 l
Umwelt: Verbrauch WLTP 5,6 l/100 km = 128 g/km CO₂, Energie k.A.
Preis: ab 39’900 Franken.
Für die Hybridisierung steckt im Getriebe ein 22-PS-E-Motor (15 kW) mit 48 Volt Spannung. Er rekuperiert beim Bremsen in eine kleine Batterie mit 0,8 Kilowattstunden (kWh) Kapazität, startet nach dem Ampelstopp den Benziner und boostet beim Anfahren mit.
Keine Fahrmodi, kein Allrad
Erste Testfahrt rund um Turin: Der Bordcomputer rechnet mit und zeigt an, dass acht von 51 Kilometern rein elektrisch gefahren wurden. Die Lenkung ist sehr leichtgängig; der E-Motor schiebt auch beim Zwischenspurt mit an, aber der Compass wird so eher zum gelassenen Gleiter. Fahrmodi gibts keine – und auch keinen Allrad, was es ihm in der Schweiz nicht einfacher machen dürfte. Und was sagt die Verbrauchsanzeige? Weil man für ausreichend Leistung immer wieder hohe Drehzahlen abrufen muss, steht die Anzeige am Ende auf 8,1 Liter – deutlich mehr als die versprochenen 5,6 l/100 km. Aber für reale Alltagswerte brauchts noch einen Test in der Schweiz.
Fazit: Als neue Basisversion machts der Compass nicht schlecht – aber Schweizerinnen dürften eher zum Plug-in-Hybridantrieb greifen. Los gehts mit dem Compass e-Hybrid im Laufe des Frühjahrs in drei Ausstattungen und ab 39'900 Franken.