Wer die Vorzüge eines Kombis will, aber kein SUV kaufen möchte, wählt bei Mercedes die rustikal angehauchte All-Terrain-Variante. Bei der E-Klasse waren das in der Schweiz im letzten Jahr immerhin fünf Prozent aller verkauften T-Modelle.
Da erstaunt es wenig, wird auch von der neuen E-Klasse und deren Kombi-Version namens T-Modell wieder eine All-Terrain-Version gebaut. Weltpremiere feierte sie anfangs Monat an der Internationalen Automobilausstellung IAA in München. Der Verkauf in der Schweiz startet bereits Ende September und die ersten Auslieferungen beginnen im ersten Quartal 2024.
Interessant für Vielfahrer
Testrunde im 4,95 Meter langen Mercedes E 300 de All-Terrain. Solch einen Diesel-Plug-in-Hybriden bietet derzeit kein Konkurrenzmodell von Audi, BMW und Co. Er kombiniert das beste aus zwei Welten – elektrisches Fahren mit Nachlademöglichkeit und den sparsamen Diesel. Ist mit dem gegenüber einem Benziner teueren Verbrenner plus nicht günstiger Batterie aber auch kostenträchtig.
Den von uns gefahrenen E 300 de All-Terrain macht interessant, dass bei Mercedes ein imageträchtiger Sechszylinder-Selbstzünder im aktuellen Startportfolio fehlt und der E 220 d zumindest auf dem Papier mit knapp 200 PS etwas wenig Dampf für einen Zwei-Tonnen-Kombi bietet.
Das sieht beim Mercedes E 300 de All-Terrain anders aus. Sein Zweiliter-Vierzylinder-Diesel mit 197 PS (145 kW) und 440 Nm Drehmoment wird von einem Elektromotor in der Getriebeglocke unterstützt, der weitere 129 PS (95 kW) beisteuert. Gemeinsam ergibt das 313 PS (230 kW) Systemleistung und beeindruckende 700 Nm maximales Drehmoment.
Sportlich und sparsam
Wer jetzt einen röhrenden Sportler vermutet, sieht sich getäuscht. Der E 300 de All-Terrain spurtet zwar in knapp unter sieben Sekunden von 0 auf Tempo 100 und wird bis 210 km/h schnell. Doch der Antrieb bleibt akustisch dezent, und das mehr als 150 Kilogramm wiegende Hybridmodul mit E-Motor und Akkupaket macht den Familienkombi leer über 2,2 Tonnen schwer. Andererseits sorgt die Batterie mit 19,4 Kilowattstunden (kWh) Kapazität im Unterboden dafür, dass der Pseudo-Offroader bis gegen 100 Kilometer rein elektrisch fahren kann – was durchaus beachtlich ist.
Wer also regelmässig an der Steckdose nachlädt, fährt entweder komplett elektrisch und verbraucht dann rund 20 kWh pro 100 Kilometer oder benötigt weniger als einen Liter Diesel auf 100 Kilometer. Und das alles dank serienmässiger Einkammerluftfederung mit bis zu 46 Millimetern mehr Bodenfreiheit besonders komfortabel.
Obwohl der Verkauf bereits Ende Monat in der Schweiz startet (die ersten Auslieferungen erfolgen im ersten Quartal 2024), gibts noch keine offiziellen Preise. Bekannt dagegen ist, dass es von den Kombis E 220 d, E 300 de und E 450 jeweils eine All-Terrain-Variante geben wird.