Mit dem Avenger war Jeep bisher äusserst erfolgreich. Als das Auto 2023 auf den Markt kam, konnte es die europäische Fachjury überzeugen und gewann sogleich den Titel «Car of the Year», wenige Monate später folgte der Titel «Schweizer Auto des Jahres 2024». Erfolge, an die der Geländespezialist anknüpfen möchte.
Ganz nach Jeeps neuem «Freedom of Choice»-Motto wird mit dem Avenger E-Hybrid das fehlende Verbindungsstück zwischen Verbrenner und Stromer geliefert. Der 48V-Mildhybrid deckt nicht nur die fehlende Sparte ab, sondern soll für die Kundschaft auch den Einstieg in die Elektromobilität ebnen. Ein grosser Anreiz ist, dass der 100 PS (73 kW) starke Turbobenziner durch die Beigabe des Hybridantriebs bis zu 13 Prozent weniger Benzinverbrauch hat als ohne. Ebenso lockt auch das automatische Getriebe – den reinen Verbrenner gibts lediglich manuell.
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Kompetenter Mildhybrid
Auf der Testfahrt macht sich der Hybridantrieb sehr schnell bemerkbar, denn der Jeep rekuperiert automatisch mit leichtem Bremsen, sobald wir vom Gaspedal gehen. Ausschalten kann man diese Funktion nicht, als störend haben wir es nach einer kurzen Gewöhnungsphase trotzdem nicht empfunden. Aus Sicherheitsgründen schaltet der Avenger je nach Situation sogar automatisch die Bremslichter an. Die Jeep-Ingenieure bestätigen uns, dass sie so den Hybridantrieb mit möglichst viel Energie versorgen, um die Kapazität des Akkus stets aufrechtzuerhalten.
Die Resultate sprechen dafür: Rund ein Viertel der Strecke legten wir rein elektrisch zurück. Vor allem innerorts bei niedrigem Tempo rollt der Avenger fast geräuschlos. Doch lange Strecken sind elektrisch nicht möglich. Der Akku schafft maximal einen Kilometer am Stück, gedacht ist der Antrieb vor allem zum elektrischen Starten, Parken und Dahingleiten.
Ein Jeep für Stadt und Land
Ausserhalb der Wohngebiete gehts dann auch schneller voran. Im Sport-Modus wird der Avenger ausschliesslich vom Verbrenner angetrieben und fährt sich äusserst flott. Die Lenkung reagiert angenehm direkt auf unsere Inputs und auch das Fahrwerk fühlt sich auf den kurvenreichen Strassen straff genug an. Doch beim Beschleunigen merken wir dann wieder, dass wir hier keinen Sportwagen testen: Von einem City-SUV hätten wir aber auch nicht mehr erwartet.
Als Hybrid macht der Jeep auch einen Schritt Richtung Zielpublikum: Der Avenger will mehr Lifestyler als Offroader sein. Und doch: Der SUV schlägt sich auch auf der Offroad-Teststrecke erstaunlich gut. Zwar gibts beim Hybriden – wie bei Verbrenner und Stromer – lediglich Vorderradantrieb, Neigungen bis 40 Prozent werden aber trotzdem souverän gemeistert und mit der optional zuschaltbaren Bergabfahrhilfe fährt der Jeep von alleine auch steilere Abhänge runter. Der Avenger hilft zusätzlich mit sechs verschiedenen Fahrprogrammen, die neben Normal, Eco und Sport eben auch die Offroad-Programme Schlamm, Sand und Schnee beinhalten. Der Jeep wird seinem Namen also gerecht – ob die Kundschaft dies nun braucht oder nicht.
Mildhybrid als Beigabe
Der E-Hybrid sei im Vergleich zum Verbrenner nur minimal teurer und hätte zudem ein Automatikgetriebe, betont Eric Laforge, Leiter der Marke Jeep in Europa. Rechne man den Aufpreis für die automatische Schaltung weg, wäre der Hybrid quasi «fast geschenkt». Laforge erwähnt auch, dass sie der Kundschaft mit dem E-Hybrid den «ersten Schritt Richtung Elektrifizierung» ermöglichen wollen, vor allem wenn diese noch nicht bereit seien, auf einen Stromer umzusteigen.
Der Avenger E-Hybrid erscheint Ende April für 26'990 Franken, nur 1000 Franken über dem reinen Verbrenner. Neben der Basisversion werden auch zwei weitere angeboten. Die teureren «Swiss Altitude» und «Summit»-Varianten erhalten neben höherwertiger Innenausstattung auch weitere Funktionen wie adaptiven Tempomaten, schlüssellosen Zugang und 360-Grad-Parksensoren – für 1300 Franken Aufpreis wird optional noch ein Glasschiebedach verbaut.