Doppel-Interview mit Auto-Zürich-Organisatoren Ines Nägeli und Karl Bieri
«Wir können uns vorstellen, den Töff-Bereich auszubauen»

Seit letztem Jahr unterstützt Ines Nägeli (56) als Geschäftsführerin den Auto-Zürich-Präsidenten Karl Bieri (73) bei der Organisation der inzwischen grössten Automesse der Schweiz. Ein Duo, das offensichtlich harmoniert.
Publiziert: 04.11.2023 um 06:05 Uhr
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Seit letztem Jahr wird Auto-Zürich-Präsident Karl Bieri (hier beim Medientalk mit Rainer-Maria Salzgeber) ...
Foto: Lorenzo Fulvi
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Die Auto Zürich 2023 ist eine Messe der Rekorde – was Anzahl Aussteller, Neuheiten und Journalisten betrifft. War das zu erwarten?
Ines Nägeli: Stimmt, die Resonanz nach der erneuten Absage des Genfer Autosalons für den Frühling 2023 war sehr hoch, und das hat uns auch sehr gefreut. Unser Format und die hohe Anzahl an Neuheiten und Premieren sowie die grosse Markenvielfalt ziehen viele Interessierte an.

Wie sieht es bei den Besucherzahlen aus? Wird es auch da einen neuen Rekord geben?
Karl Bieri: Das hoffen wir. Doch das wird sich erst am Sonntagabend am Ende der Messe zeigen. Wir rechnen aber mit einem wiederum erstklassigen Resultat.

Sie scheinen inzwischen ein gut eingespieltes Team? Wie funktioniert ihre Aufgabenverteilung?
Bieri: Ich widme mich mehr und mehr strategischen Themen und überlasse das operative Geschäft Ines. Wir ergänzen uns bei sämtlichen Themen hervorragend.

Im Frühling 2024 scheint es in Genf nur einen kleinen Autosalon mit wenigen Marken zu geben. Was macht die Auto Zürich besser als die Geneva International Motorshow GIMS?
Nägeli:
Besser machen ist vielleicht nicht der richtige Begriff. Wir bewegen uns auf nationaler, die GIMS auf internationaler Ebene. In der Vergangenheit konnten beide Formate bestehen und sich gut differenzieren.

Sind demnach in der Schweiz die Zeiten der ganz grossen Automessen vorbei?
Bieri: Schwer zu sagen. Im Grunde kann ich nur für uns sprechen. Und wir hegen keine futuristischen Mobilitätskonzepte. Wir setzen auch künftig auf Automarken, Classic Cars, Tuning, Motorsport und Motorräder. Eine Ausweitung der Automobilausstellung in die Zürcher City, wie es zum Beispiel die Internationale Automobil Ausstellung IAA in München derzeit praktiziert, ist bei uns nicht vorstellbar.

Sie haben es erwähnt: In Halle 7 stehen auch Motorräder. Will die Auto Zürich auch zur Töff-Messe werden?
Bieri: (lächelt schelmisch) Ja, wir können uns vorstellen, den Töff-Bereich auszubauen.

Die IAA München stellte vor zwei Jahren nebst Autos erstmals auch Fahrräder aus. Der Versuch scheiterte. Wie viel Diversifikation kann sich eine Automesse leisten?
Nägeli: Für uns ist klar, dass wir bei unserem Thema bleiben und uns auf Fahrzeuge mit Motoren fokussieren. Die Weiterentwicklung unserer Formate wie den Ausbau des Classic-Bereichs und die Erweiterung der EV-Experience, wo Kunden neue Elektroautos auch fahren können, hat Priorität.

Auto Zürich 2023 – Das musst du wissen

Datum/Öffnungszeiten: 2. bis 5. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 19 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 12 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 30 Franken
Infos: auto-zuerich.ch

Datum/Öffnungszeiten: 2. bis 5. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 19 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 12 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 30 Franken
Infos: auto-zuerich.ch

Der Platz in den Messehallen scheint bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt. Will und kann die Auto Zürich überhaupt noch wachsen?
Nägeli: Die Ausstellungsflächen sind an diesem Standort begrenzt und vollends ausgeschöpft. Was wünscht man sich mehr?

Sie weichen aus. Hat die Auto Zürich weitere Wachstumspläne, wenn nötig verbunden mit einem Standortwechsel weg von der Messe Zürich?
Nägeli: Der Wechsel an einen anderen Standort ist für uns momentan kein Thema. Wir denken über weitere Formate nach, die zusätzlich zur Auto Zürich umgesetzt werden. Darauf möchten wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht näher eingehen.

Es gab die letzten vier Jahre im Frühling keinen Autosalon in der Schweiz. Haben Sie schon daran gedacht, Ihre Messe vom Herbst in den Frühling vorzuverlegen?
Bieri: Viele Händler planen traditionell ihre Frühlingsausstellungen in den eigenen Räumlichkeiten und nutzen diese für Begegnungen mit Kunden und zum Netzwerken mit der Nachbarschaft und den Behörden. Bisher gab es keine Wünsche, dass eine Verlegung der Auto Zürich in den Frühling zeitnah stattfinden soll.

Es fällt auf, dass die Auto Zürich 2023 viel internationaler als die Jahre zuvor ist. Profitieren Sie da auch von den Problemen der Kollegen in Genf?
Bieri: Dadurch sind wir zur grössten Automobilmesse in der Schweiz avanciert. Die internationale Presse ist vermehrt auf uns aufmerksam geworden.


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