«Was ist das stärkste Auto, dass du je gefahren bist?» lautet eine Standard-Frage an Autojournalisten. Bis zu diesem Jahr musste ich da mehrere Autos nennen, ich durfte schon verschiedene Sportwagen mit 700 bis 800 PS testen. Doch seit dem Rennstrecken-Test des ersten Plug-in-Hybrid-Ferrari habe ich eine klare Antwort: SF90 Stradale. Ein V8 und drei (!) E-Motoren gleich 1000 PS!
Brachial katapultieren 800 Nm der Hybrid-Supersportler nach vorne. Nur 2,5 Sekunden auf Tempo 100 und 6,7 Sekunden bis 200 km/h. Die Beschleunigung ist irre! Zugleich klebt der SF90 in Kurven regelrecht auf der Strasse. Hier dienen die E-Motoren der Performance – aber die hat ab 489'304 Franken ihren Preis.
Vom Stärkten zum Schwächsten
Ganz am anderen Ende des Preis- und Leistungsspektrum findet sich der Dacia Spring wieder. Der in China gebaut Stromer ist mit 44 PS das schwächste Auto, hinter dessen Steuer ich je sass. Dafür ist er ab 18'990 Franken das günstigste Elektroauto der Schweiz und bietet doch 230 Kilometer Norm-Reichweite.
Die Beschleunigung ist hier nebensächlich. Aber im Alltag reichen 125 Nm für 970 Kilo locker – und es bleibt eine kleine Spassreserve, um mit E-Boost in der City die GTIs an der Ampel zu ärgern. So viel ändert sich mit der Elektromobilität also gar nicht: Es gibt weiterhin irre Spass- und erschwingliche Vernunftsautos.