Ein Auto kaufen und dann nicht selber fahren? Bei der S-Klasse von Mercedes ist das ganz normal. Hier sitzt der Besitzer für gewöhnlich nicht vorne links, sondern hinten rechts und lässt sich vom Chauffeur herumkutschieren. Daran wird sich auch bei der siebten Auflage des Flaggschiffs nichts ändern, die Mercedes im September enthüllen wird. Entsprechend sind die Komfortfunktionen für den Fond fast entscheidender als der Antrieb. Und genau hier erlaubt uns Mercedes zwei Monate vor der Enthüllung einen ersten in Blick in die neue S-Klasse.
Für das imageträchtigste Modelle mit Stern haben die Stuttgarter die zweite Generation ihres Bedien- und Multimediasystems MBUX parat. Was in der A-Klasse vor zwei Jahren Premiere gefeiert hat, wurde gezielt weiterentwickelt und ist nun erstmals auch für die Insassen der zweiten Reihe verfügbar. Für die Passagiere steht wie beim Konkurrenten BMW 7er oder Bentley Flying Spur nun ein zentraler Touchscreen zur Verfügung. Dieser lässt sich auch entnehmen und wie ein Tablet nutzen, was die Bedienung deutlich vereinfacht.
Auf dem Chefsessel
Zudem lassen sich die wichtigsten Funktionen für die Abdunkelung der Fenster und das Einstellen des Sitzes auch über Schalter in den Türtafeln ansteuern. Neu sind zwei Touchdisplays an der Rückenlehne der Frontsitze. Über diese kann man nicht nur die Wunschmusik finden, im Web surfen oder Filme anschauen, sondern auch zahlreiche Fahrzeugfunktionen bedienen. Dabei sitzt man in extrem bequemen und variabel einstellbaren Sitzen, die den Vorgänger übertreffen.
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Das alles ist sicher wichtig für den hinten sitzenden Kunden, das wahre Prunkstück des Innenraums der neuen S-Klasse befindet sich aber zwischen Fahrer und Beifahrer. Hier thront ein mächtiger Hockkant-Touchscreen, der in einer Liga mit Tesla spielt. Über das serienmässige Display lassen sich alle Funktionen der Luxus-Limousine steuern. Es wird von einer Schalterleiste abgeschlossen, über die sich auf wichtige Funktionen wie Fahrmodi, Warnblinker, Kameras oder die Lautstärke direkt zugreifen lässt. Insgesamt gibts im Cockpit der S-Klasse laut Mercedes 27 Schalter und Tasten weniger als beim Vorgänger – trotz deutlich mehr Funktionen.
Etwas klein geraten ist überraschenderweise das Display für die digitalen Instrumente. Das könnte daran liegen, das die wichtigsten Informationen sowieso auf einem üppigen Headup-Display abzulesen sind. Dieses projiziert die Anzeigen rund zehn Meter vor dem Auto ins Blickfeld des Fahrers. Allerdings gehört es nicht zur Serienausstattung.
Der Finger bestimmt
Als weitere Neuerung verfügt die S-Klasse über einen Fingerabdruckscanner. Was bei der vorletzten Generation des Audi A8 noch seiner Zeit voraus war und wieder verschwand, gehört heute zum guten Ton. Die meisten Smartphones verfügen über einen solche Scanner. Auch in der Luxus-Limousine identifiziert sich der Fahrer über den Fingerabdruck, dabei werden auch gleich die gespeicherten Einstellungen (Sitze, Musik, Ambientelicht, etc.) geladen. Später lassen sich auch Zahlungen für bestimmte Funktionen über den Fingerabdruckscanner autorisieren.
Viele weitere Details zur neuen S-Klasse sind schon durchgesickert. So wirds das Flaggschiff als Plug-in-Hybrid geben, aber weiterhin auch einen V12-Motor, Heck- oder Allradantrieb sowie erstmals eine Allradlenkung. Wie üblich in dieser Liga gibts auch eine Version mit langem Radstand. Wobei eigentlich der lange Radstand zum Normalfall wird, denn die kürzere S-Klasse wird nur noch in Europa angeboten. Grösstes Geheimnis bleibt also das Design. Dieses will Mercedes im September lüften. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Mercedes dann auch noch die eine oder andere Überraschung zur neuen S-Klasse parat hat.
