In China inzwischen arg in Rücklage geraten, hoffen die europäischen Autohersteller, ihr Glück auf dem grössten Automarkt der Welt offenbar nur noch mit luxuriösen Modellen zu finden. So jedenfalls das Bild, wenn wir uns in Shanghai an der Auto China unter den europäischen Marken umsehen.
Da wäre zum Beispiel BMW. Die Münchner haben die Weltpremiere ihres neuen, rein elektrischen Topmodels i7 M70 xDrive mit 660 PS extra für die Automesse in China zurückgehalten. Neben der 5,39 Meter langen, 2,8 Tonnen schweren und 212’900 Franken teuren Elektrolimousine zeigt BMW mit dem 750 PS starken Power-Hybrid XM Red Label einen weiteren elektrifizierten Dampfhammer.
Als Antwort auf diese BMW-Poweroffensive präsentiert Mercedes Maybach in China den ebenfalls über 200’000 Franken kostenden EQS SUV – und ersetzt den einstigen Zwölfzylinder durch total 650 PS und 950 Nm starke Elektromotoren. Porsche zeigt seinen gründlich aufgefrischten Cayenne – nicht rein elektrisch, aber zumindest als Plug-in-Hybrid mit bis zu 80 Kilometer elektrischer Reichweite. Und VW enthüllt mit dem ID.7 das neue Flaggschiff der rein elektrischen ID-Familie. Der fast fünf Meter lange Elektro-Passat brilliert neben viel Platz mit Reichweiten von bis zu 700 Kilometern mit einer Akkuladung.
Volvo-Tochter Polestar, einst schwedisch, inzwischen aber zum chinesischen Geely-Konzern gehörend, zelebriert einen grossen Auftritt und zeigt inmitten eines riesigen Tulpenmeeres den neuen Polestar 4. Ein SUV-Coupé ohne Heckscheibe (!), das sich grössenmässig (nicht ganz logisch) zwischen dem Polestar 2 und 3 einordnet. Und mit Smart sendet eine weitere frühere europäische, heute aber ebenfalls zur chinesischen Geely-Gruppe gehörende Marke mit ihrer Neuheit #3 ein Lebenszeichen.