Nicht nur die Schweizer Campingplätze können sich vor Gästen kaum retten: 250 Prozent mehr Buchungen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 dürften zu einem absoluten Camping-Rekordsommer 2021 führen. Und auch bei den passenden Camping-Bussen purzeln die Rekorde: Auf der Online-Plattform AutoScout24 etwa hätten die Suchanfragen seit 2018 um fast 40 Prozent zugenommen, erklärt Verkaufsdirektor Maurice Acker. So viele wie dieses Jahr hätte es noch nie zuvor gegeben.
Besonders beliebt: Kompakte Campervans, die nicht nur als Reise-, sondern auch als Alltagsmobil genutzt werden können. Bestes Beispiel ist VWs Kultcamper California. Das Problem bei den kompakten Alleskönnern: Weil die Nachfrage so riesig ist, gehen auch die Preise für die Busse durch die Decke. Was also tun, wenn man trotzdem noch auf der Suche nach einem günstigen Camper ist?
Basis-Dokker ab 17'000 Franken
Eine Alternative haben wir beim Stöbern im Web entdeckt: Der spanische Umbauspezialist Camperiz bietet neuerdings auf seiner Seite den Billigvan Dacia Dokker als vollausgestatteten Kompakt-Camper an. Als Basis dient die Version Dokker Stepway Pro TCe 130 GPF mit 1,3-Liter-Benziner (130 PS/220 Nm) und 6-Gang-Handschalter. Diese ist auf dem europäischen Markt bereits für 15'390 Euro – umgerechnet rund 17'000 Franken – erhältlich. Da es sich beim Stepway Pro um das Dokker-Topmodell handelt, sind auch bereits Extras wie Dachreling, Klimaanlage, Navi oder vordere Sitzheizungen enthalten.
Nach dem Umbau durch Camperiz kann die umklappbare Rückbank in ein 1,90 Meter langes und 1,20 Meter breites Bett für zwei Erwachsene umfunktioniert werden. Ein zusätzlicher Schlafplatz für Kinder (1,30 m Länge, 0,50 m Breite) kann quer über Fahrer- und Beifahrersitz installiert werden. Das passende Polster ist allerdings aufpreispflichtig (230 Franken). Wem der Platz nicht reicht, kann ein optionales Dachzelt für rund 2600 Franken hinzu ordern, das mit 2,10 Meter Länge und 1,30 Meter Breite auch noch etwas mehr Platz als das Innenbett bietet. So können also insgesamt vier Erwachsene und ein Kind im und über dem Dokker übernachten.
Von der Küche bis zur Standheizung
Für den Innenausbau gibts viele Möglichkeiten: Einmal eine Variante mit aus der Schiebetür ausklappbarem Tisch, der mit den vier mitgelieferten Stühlen zum Dinieren einlädt. Zum Kochen gibts auf der Fahrerseite eine Küchenschublade mit Spülbecken und Mini-Gaskocher. Wasser zum Spülen kommt aus einem 20-Liter-Tank, das Abwasser wird in einem 10-Liter-Kanister aufgefangen. Ausserdem sind im Wohnmodul ein 30-Liter-Kühlschrank und Staufächer – etwa fürs Camping-WC – enthalten.
Neben Zusatzbeleuchtung bietet der Camperiz-Dokker eine 12-Volt-Steckdose, zwei USB-A-Anschlüsse und eine wiederaufladbare Zusatzbatterie. Gegen Aufpreis sind 230-Volt-Steckdose, Dachfenster mit integriertem Ventilator und eine Standheizung erhältlich. Und wer es richtig gemütlich haben will und zusätzlichen Schutz bei schlechter Witterung sucht, kann eine an der Beifahrerseite montierte ausfahrbare Markise bestellen. Anstelle des Dachzelts ist auch eine 400 Liter fassende Dachbox zu haben und am Heck ein Velo- oder Surfbrettträger.
Kunden sollten schnell sein
In der Basisversion bietet Camperiz den Dacia Dokker bereits ab 19'995 Euro an – umgerechnet keine 22'000 Franken. Zum Vergleich: Der neue VW Caddy California, der unterhalb des Bullis zum Alternativ-Camper werden könnte, startet in der Basisversion erst ab rund 30'500 Franken.
Die schlechte Nachricht: Dacia hat den Dokker kürzlich eingestellt – es können nur noch bereits produzierte Modelle umgebaut werden. Wie hoch die Lagerbestände sind und wie lange noch geliefert werden kann, kann Dacia nicht sagen. Wer sich den rumänischen Billig-Camper «Made in Spain» aber bestellen möchte, sollte schnell sein.