Endlich kommt das Neuwagengeschäft nach Corona und Chipkrise wieder in Fahrt, da droht den Autoimporteuren neues Ungemach. An ihrer heutigen Jahresmedienkonferenz in Bern betont die Importeursvereinigung Auto Schweiz, dass das angepeilte Wachstum bei elektrischen Personenwagen (50 Prozent bis Ende 2025) und Nutzfahrzeugen (knapp 25 Prozent bis Ende 2025) kein Selbstläufer sei.
Die Schweiz sei 2022 im europäischen Vergleich der Marktanteile bei den sogenannten Steckerfahrzeugen (reine E-Autos und Plug-in-Hybride) auf Rang 9 abgerutscht, warnt Auto-Schweiz-Vizepräsident und Ford Managing Director Donato Bochicchio. «Private müssen ebenso überzeugt werden, künftig auf die Elektromobilität zu setzen, wie Unternehmen mit ihren Fahrzeugflotten», so Bochiccio weiter.
Schweiz ohne Kaufprämien
Dazu brauche es nach wie vor Rahmenbedingungen und Kaufanreize, erklärt der zweite Auto-Schweiz-Vizepräsident und Emil-Frey-Geschäftsführer Marcel Guerry. Die Schweiz kenne im Gegensatz zu vielen Nachbarländern kaum flächendeckende Fördermassnahmen wie etwa Kaufprämien. «Und jetzt will der Bundesrat auch noch die Befreiung der Elektrofahrzeuge von der Automobilsteuer ab 2024 aufheben», poltert Guerry. Er droht: «Damit konterkariert die Regierung den selbstgesteckten Ausbau der Elektromobilität, denn damit würden die Kaufpreise steigen.»
Deshalb fordert Auto Schweiz vom Bundesrat die Beibehaltung der Befreiung der Elektrofahrzeuge von der Autosteuer übers Jahr 2023 hinaus. Die Auto-Schweiz-Vorstände Marcel Guerry und Donato Bochicchio ergänzen: «Die Politik soll sich zudem um eine zuverlässige Stromversorgung, attraktive Energiepreise und den raschen Ausbau der Ladeinfrastruktur kümmern.» Nur so lassen sich ihrer Meinung nach die ehrgeizigen Marktziele der Schweizer Autoimporteure für die Elektromobilität in den kommenden Jahren auch wirklich erreichen.