Auto China 2021 in Shanghai
Endlich wieder eine richtige Automesse

China ist der grösste Automarkt der Welt. Kein Wunder, findet dort mit der Auto China abwechselnd in Shanghai und Peking die mittlerweile wichtigste und grösste Automesse der Welt statt. Trotz Corona dieses Jahr mit 500’000 Besuchern – allerdings nur aus dem Inland.
Publiziert: 25.04.2021 um 03:49 Uhr
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Während Europa und Nordamerika weiterhin unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden, startet China wieder voll durch.
Foto: zVg
Wolfgang Gomoll und Raoul Schwinnen

Während Europa und Nordamerika nach wie vor unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden, startet China wieder voll durch. Dort, wo Ende 2019 das Virus zuerst ausbrach, ist grösstenteils wieder der normale Alltag eingekehrt. Essen gehen, Party machen, Konzerte und Automessen besuchen – alles wieder möglich.

Allein im letzten Monat freuten sich Chinas Autohäuser über 2,53 Millionen abgeschlossene Verträge – 74,9 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Das verdeutlicht, wie wichtig das Reich der Mitte auch fürs Geschäft ausländischer Autobauer ist. Deswegen ist für sie die Auto China 2021 in Shanghai die Bühne, um Neuheiten zu präsentieren.

BMW iX

Zum Beispiel für BMW mit dem Elektro-SUV iX, der in China in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommt. Teil des extravaganten SUVs sind das neuste Infotainment-Betriebssystem Operating System 8 und die aktuelle Generation des BMW iDrive. Damit spielen die Münchner zwei wichtige Karten für den künftigen Erfolg auf dem grössten Automarkt der Welt: Vernetzung und Infotainment.

Audi A6 E-Tron Concept

Auch Audi tischt bei seinem Messeauftritt mächtig auf – erstmals gemeinsam auf einem Stand mit den lokalen Partnern FAW und SAIC. Im Fokus: Natürlich die E-Mobilität. «Wir treiben den Wandel hin zur nachhaltigen Mobilität in China aktiv voran und richten das Chinageschäft von Audi strategisch neu aus», erklärt Audi-Chef Markus Duesmann. Das heisst: engere Vernetzung mit den einheimischen Partnern und auf den Markt zugeschnittene Produkte. Wie zum Beispiel die auf der neuen E-Premium-Plattform PPE (Porsche Taycan, Audi E-Tron GT) basierende Audi-Studie A6 E-tron Concept, ein 4,96 Meter langer Sportback, der dank 100-kWh-Akku mehr als 700 Kilometer Reichweite bieten soll.

VW ID.6

Während Audi in China die hochpreisigere PPE-Architektur nutzt, bleibt Mutter VW für den neuen ID.6 bei der günstigeren MEB-Plattform und bringt gleich zwei Versionen nach Shanghai. Beim Joint Venture Partner SAIC heisst der grosse SUV VW ID.6 X und bei FAW ID.6 Crozz. Mit 4,88 Metern Länge überragen beide den ID.4 um rund 30 Zentimeter. Damit gibts auch Platz für eine dritte Sitzreihe. Der VW ID.6 wird in China entweder mit Hinter- oder Allradantrieb und mit 132 bis 225 kW (180 bis 306 PS) angeboten. Obwohl der VW ID.6 zunächst nur für China geplant ist, dürfte er bald auch zu uns nach Europa kommen.

Mercedes EQB

Nachdem Mercedes den Luxus-Stromer EQS letzte Woche nur virtuell präsentieren konnte, freut man sich nun über die echte Publikumsmesse in Shanghai und bringt mit dem EQB gleich das nächste E-Mobil nach China. Der 4,69 Meter lange SUV trägt das typische Mercedes EQ-Gesicht und ist technisch mit dem kleineren E-Bruder EQA und dem Verbrenner GLB verwandt. Der EQB dürfte global bald zum meistverkauften Mercedes-Stromer werden.

Ford Evos

Ford zeigt neben dem bei uns eben lancierten und in China produzierten Mustang Mach-E mit dem Evos einen weiteren Crossover, der nur für den chinesischen Markt konzipiert wurde, bei uns in Europa ab 2022 aber den Mondeo ablösen könnte. In China ebenfalls endlich durchstarten möchte Peugeot. Die Franzosen lancieren dazu ihre neue Strategie «Yuan+», mit der sie sich als Designermarke mit dem Slogan «New French Chic» etablieren wollen. Das neue Löwenlogo und die beiden SUVs Peugeot 4008 und 5008 verleihen diesem Vorhaben in Shanghai Substanz.

Toyota BZ 4X Concept

Und die Japaner? Honda präsentiert mit dem E:Prototype eine elektrische, bereits sehr seriennah wirkende SUV-Studie und die Plug-in-Hybrid-Variante des Breeze, Auch Toyota zeigt mit dem BZ 4X Concept die Idee eines vollelektrischen Crossovers, der gegen VW ID.4 und Mercedes EQB antreten soll. Die Hybridpioniere aus Japan wollen mit diesem Modell die neue Elektro-Submarke BZ lancieren, die längerfristig analog VWs ID-Familie bis zu 15 Modelle umfassen soll. Auch Nissan weiss, dass SUVs im Reich der Mitte gefragt sind und enthüllt den neuen X-Trail, der im Sommer 2022 auch bei uns zu haben sein wird.

Fazit der Auto China 2021: Klassische Automessen sind noch lange nicht tot. Und die Elektrowelle wird sich rasant fortsetzen.

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