Auf einen Blick
- CES 2025: Wichtigstes Tech-Event der Welt in Las Vegas
- BMW präsentiert Panoramic-Display, Honda zeigt Elektrostudien und Ausblick aufs Sony-Auto
- Suzuki debütiert mit autonomer Elektroplattform für Kleinwagen und Mikromobilität
Die Glücksspielmetropole Las Vegas schläft nie und steht permanent unter Strom. Doch anfangs Jahr wirds jeweils noch etwas schillernder. Dann nämlich, wenn während der CES vom 7. bis 11. Januar Tausende von Tech-Freaks mit karierten Kurzarmhemden und Rucksäcken den berühmten Strip und das Messegelände, das Las Vegas Convention Center, bevölkern.
CES ist die Abkürzung für Consumer Electronics Show. Also (Unterhaltungs-)Elektronik, die für den Endverbraucher gedacht ist. «Die CES ist das wichtigste Tech-Event der Welt», verkünden die Veranstalter in typisch unbescheidener US-Manier. Ganz Unrecht haben sie allerdings nicht. Schon vor Jahren hat deshalb auch die Autobranche die Show für sich entdeckt, um dort ihre neuesten Entwicklungen zu präsentieren. Jetzt, wo Infotainment immer wichtiger, die Entwicklungszeit dazu aber immer kürzer wird, ist die jährliche Bühne unter der Sonne Nevadas wie geschaffen für die selbst ernannten innovativen Autohersteller wie zum Beispiel Audi (Vorsprung durch Technik) oder BMW (Freude am Fahren).
Doch 2025 üben sich die einst so selbstbewussten Deutschen an der CES mit vornehmer Zurückhaltung. Lediglich BMW wagt den Sprung über den Teich. Klar, bei den Münchnern startet dieses Jahr die «Neue Klasse». Eine wichtige Plattform für diverse kommende Elektroautos von BMW. Im Zentrum des BMW-CES-Auftritts steht das Panoramic-Display mit neuer Betriebssoftware. Die Idee, ein über die gesamte Breite der Windschutzscheibe reichendes holografisches Head-up-Display ins Auto zu bringen, treibt auch Hyundai schon länger um. Zusammen mit dem hauseigenen Zulieferer Hyundai Mobis hat der koreanische Autobauer ein «Holographic Display» entwickelt. Der Clou dabei ist eine hauchdünne transparente Folie als Teil der Windschutzscheibe, auf die die Inhalte projiziert werden. Diese Folie (aus dem Hause Zeiss) ist mit 0,1 Millimetern nur wenig dicker als ein menschliches Haar. Auf der CES kann sich das Publikum selbst ein Bild von der neuen Technologie machen.
Ausblick aufs Sony-Auto
Honda präsentiert derweil zwei Elektrostudien: Der Crossover und die vanartige Limousine basieren auf der neuen «0-Series-Platform» und sollen 2026 in Serie gebaut werden. Honda hat aber noch ein weiteres Eisen im Feuer. Mit Sony firmiert der Autobauer als «Sony Honda Mobility Inc.» – und zeigt einen konkreten Ausblick auf die Serienversion des heiss erwarteten Sony-Autos. Die Karosserie spielt dabei nur eine Nebenrolle. Dem Multimedia-Konzern Sony gehts hauptsächlich um die Konnektivität und innovative Lösungen bei der Bedienung des Infotainments. Unterhaltung und Spiele dürfen bei den Vätern der Playstation selbstverständlich nicht fehlen. So kann man dann seine Spielstände ins Auto importieren – und im Stau Gran Turismo 7 oder Fifa zocken.
Erstmals an der Tech-Messe in Las Vegas dabei ist Suzuki – mit durchaus spannenden Neuheiten. Die Japaner nehmen mit dem autonomen Fahren eines der wichtigsten Themen dieser CES auf. Gemeinsam mit dem Technologieunternehmen Applied EV hat Suzuki eine autonome Elektroplattform entwickelt, die für Kleinwagen und ähnliche Vehikel dieser Grösse ausgelegt ist. Die Robo-Fahrzeuge sollen in definierten Arealen zum Einsatz kommen und so auch dem Mangel an Fahrern in der Industrie entgegenwirken. In die gleiche Kerbe schlägt Glydways, das zusammen mit Suzuki ein urbanes Transportsystem entwickelt hat, bei dem kleine, autonom fahrende Fahrzeuge spezielle Fahrspuren nutzen.
Damit ist Suzukis Ideenreichtum aber noch nicht erschöpft. Noch eine Nummer kleiner ist die vielseitige Architektur für elektrische Mikromobilität, deren Basis die selbst entwickelte Technologie für elektrische Rollstühle bildet. Das Ergebnis sind Roboter, die mit künstlicher Intelligenz agieren – wie etwa der automatische Lomby-Lieferroboter LM-A oder die Schneeräumungsdrohne V3, die von Everblue Technologies realisiert wird.
Tesla baut auf Solarzellen
Doch was ist eigentlich mit Tesla? Selbstverständlich will sich Tesla-Boss Elon Musk (53) bei seinem Heimspiel in Amerika nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und wartet mit Modellen mit mehr Reichweite auf. Dazu tragen unter anderem auch Solarpaneele bei. Und aus China fährt Geely-Tochter Zeekr gleich mit drei neuen Modellen vor: Der elektrische Zeekr Mix erinnert stark an VWs ID.Buzz, punktet aber dank einer Vielzahl von Sensoren inklusive eines Lidar-Radars mit autonomen Fahrfunktionen. Markanter tritt der Zeekr 009 Grand auf. Die Luxus-Version eines elektrischen Vans mit vier Sitzen besticht durch das hochwertige Interieur. Und wer Spass haben will, wählt den Zeekr 001 FR, der mit 1318 PS (969 kW) die US-Power-Limousinen von Lucid und Tesla im Visier hat.
Die CES startet am Dienstag, 7. Januar und dauert bis Samstagabend, 11. Januar. Selbstverständlich ist Blick vor Ort und berichtet Ende der Woche von weiteren Highlights der Tech-Messe.