Alles für die Elektromobilität
VW sperrt seine Mitarbeiter ein!

VW greift zu extremen Mitteln, um seine Mitarbeiter für die Elektromobilität zu rüsten. Im Werk in Zwickau werden sie im Rahmen der Qualifikation für eine Stunde eingesperrt – in einen eigens entwickelten Escape Room.
Publiziert: 22.10.2021 um 00:57 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2021 um 15:18 Uhr
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Im Werk Zwickau (D) sperrt VW seine Mitarbeiter ein.
Foto: VW
Martin A. Bartholdi

Die Elektromobilität ist nicht nur für Kundinnen und Kunden eine grosse Umstellung, sondern auch für die Angestellten der Autokonzerne. Plötzlich braucht es Elektriker statt Mechaniker und Programmierer statt Ingenieure. Trotzdem drohen Entlassungen. Alleine VW will bis zu 30'000 Stellen streichen.

Wer sich jedoch umschulen und fit für die Elektromobilität macht, hat gute Chancen, seinen Job zu behalten. Dafür müssen sich die Mitarbeitenden bei Volkswagen allerdings einsperren lassen! Im Rahmen des Qualifizierungsprogramms für Elektromobilität schickt der zweitgrösste Autobauer der Welt seine Angestellten in einen Escape Room.

Von der Freizeit ins Autowerk

Eigentlich handelt es sich bei Escape Rooms um eine Freizeitaktivität. Die Spieler werden in einen Raum eingesperrt; um freizukommen, müssen sie verschiedene Rätsel lösen, Codes entschlüsseln und Schlösser knacken. In der Schweiz öffnete der erste Escape Room im März 2012 in Bern. Inzwischen hat es in fast jeder Stadt mehrere Angebote.

So funktioniert der VW-Escape Room

Bei Volkswagen sollen Teams von vier Mitarbeitern spielerisch den Transformationsprozess vom Verbrenner zum Elektromobil durchlaufen, schreibt das deutsche Fachblatt Automobilwoche. Der Escape Room besteht aus drei Abschnitten, die in je 20 Minuten geknackt werden müssen. Die Teams starten in der Vergangenheit mit den allerersten Elektromotoren. Im zweiten Abschnitt geht es in die Gegenwart zu Verbrennern und danach entlang eines Zeitstrahls weiter in die Zukunft. Wie in klassischen Escape Rooms warten in jedem Raum unterschiedliche Rätsel auf die VW-Angestellten.

Von Zwickau in die weite VW-Welt

Die Idee stammt aus dem deutschen Werk Zwickau. Für den ID.3, den ersten VW-Stromer auf einer eigenen Elektroplattform, hat der Konzern das Werk komplett für die Produktion von Elektroautos umgerüstet. Im Juli 2020 lief der letzte Verbrenner vom Band. Schon nächstes Jahr sollen bis 300'000 Stromer in Zwickau gebaut werden. Das sind die VW-Modelle ID.3 und ID.4 sowie deren Brüder Cupra Born und Audi Q4 E-Tron.

Die Mitarbeitenden sind bereit dafür. Seit letztem Jahr haben schon 3000 Angestellte den Escape Room genutzt. Und die Chefetage in Wolfsburg scheint von dem Konzept überzeugt: Im Werk in norddeutschen Emden entstand ein weiterer Escape Room und auch das Skoda-Hauptwerk im tschechischen Mlada Boleslav kopiert die Idee. Als Nächstes soll VWs US-Fabrik in Chattanooga einen Escape Room aufbauen und seine Mitarbeiter für eine Stunde einsperren.

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