Die Investoren zeigten sich schwer enttäuscht: Zwar verkündete Tesla-Boss Elon Musk (49) diese Woche am sogenannten «Battery Day», die Kosten seiner E-Autos mit einer neuen Akku-Generation drastisch zu senken. Das grosse Aber: Bis wirklich Autos für umgerechnet 23'000 Franken los rollen, dauert es mindestens noch drei Jahre. Zu viel für die Anleger: Die Tesla-Aktie sackte nachbörslich sieben Prozent ab!
Wie verwöhnt Fans und Investoren vom US-Autobauer sind, zeigt noch eine andere Tatsache: Musk machte noch eine andere Ankündigung, die deutlich schneller in die Realität umgesetzt wird. Ab sofort kann von der Edel-Limousine Model S eine neue Topversion namens Plaid bestellt werden, die vor neuen Bestmarken nur so strotzt.
Mehr Power, mehr Akku
Vor Monaten twitterte der Tesla-Chef: «Das einzige, was über Ludicrous hinausgeht, ist Plaid.» Tesla-Fans wissen: Ludicrous ist der schärfste Beschleunigungsmodus – dieser wird jetzt aber getoppt. Das Model S Plaid hat nicht «nur» zwei, sondern gar drei E-Motoren: einen an der Vorder-, zwei an der Hinterachse. Zusammen ergibt das mächtige 1100 PS! Doch auch die Akku-Kapazität wächst gewaltig – von bisher maximal 100 auf neu 130 kWh. Hier liegen laut Tesla-Schätzung 840 Kilometer drin!
Dieser Maximalwert dürfte auch ein Seitenhieb auf den direkten Konkurrenten Lucid Motors und seine Limousine Lucid Air sein, die mit beeindruckenden 832 Kilometern jetzt wieder vom Reichweiten-Thron geschubst wird, falls Teslas Angaben stimmen.
Bereit fürs Dragster-Race
Doch kitzelt man die Maximalleistung aus dem Starkstromer, dürften Langstrecken im Model S Plaid kaum zu schaffen sein. Dann nämlich schiesst der Allradler in wahnwitzigen 2,1 Sekunden bis zur Tempo-100-Schwelle und übertrifft mit einem Topspeed von 320 km/h gar so manchen Supersport-Boliden. Den in Amerika wichtigen Viertelmeilen-Sprint absolviert der Plaid laut Tesla in unter neun Sekunden – da können höchstens noch die auf solche Rennen ausgelegten Dragster mithalten.
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Fast ein Schnäppchen
Auf der Schweizer Tesla-Homepage ist das neue Topmodell bereits bestellbar. Erste Auslieferungen sollen aber erst Ende 2021 erfolgen. Wer sich das ultimative Model S nicht für rund 1600 Franken im Monat leasen möchte, hat so noch Zeit zum Sparen: Mit 149'990 Franken ist der Plaid satte 45'000 Franken teurer als die bisher stärkste Performance-Variante. Für die Leistung aber wiederum ists glatt ein Schnäppchen!
Und die Käufer bekommen dafür ein Auto, das mit den besten Elektrosportlern nicht nur mithält, sondern sie hinter sich lässt: Auf einer – inoffiziellen handgestoppten – Runde brannte der Plaid 7:13 Minuten auf der legendären Nürburgring- Nordschleife in den Asphalt. Porsches Elektrosportler Taycan kommt nur auf 7:42 Minuten.