Mini klaut in der Schweiz
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Zukunftsstudie Urbanaut:Mini klaut in der Schweiz

Concept Car Urbanaut: So stellt sich die BMW-Tochter die Zukunft vor
Mini klaut in der Schweiz

In der Zukunft wird das Auto zum rollenden Wohnzimmer. Zumindest ist das die Vision hinter der Studie Urbanaut der britischen Kultmarke Mini. Doch ein Schweizer hatte die Idee schon vor drei Jahren.
Publiziert: 23.12.2020 um 01:05 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2020 um 09:00 Uhr
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Mit dem Vision Urbanaut zeigt Mini seine Vorstellung vom Auto der Zukunft.
Foto: Werk
Martin A. Bartholdi

Wir verbringen überdurchschnittlich viel Zeit im Auto. Trotzdem ist es kein Ort, wo wir uns wirklich zu Hause fühlen. Klar, der Innenraum ist auch praktisch auf die effektive Aufgabe ausgerichtet: das Fahren.

Mini will das ändern und den Innenraum in eine Wohlfühlzone verwandeln. Die britische BMW-Tochter und Kultmarke hat dazu ein Concept Car vorgestellt. Der Mini Vision Urbanaut ist eigentlich kein blosses Auto mehr, sondern ein mobiles Wohnzimmer, das wir in der Stadt nach Lust und Laune irgendwo abstellen können zum Geniessen. Denn von drei Modi, die Mini neu «Momente» nennt, ist nur einer aufs Fahren ausgelegt.

Das Auto wird zur Lounge

Entsprechend heimelig präsentiert sich der Innenraum mit zwei Sitzecken, Tisch und Pflanze. Um Platz dafür zu schaffen, verfügt der Urbanaut nur noch über eine einzige Türe – eine seitliche Schiebetür, die sich auch in engen Innenstädten noch gut öffnen lässt.

Eine Sitzecke befindet sich im Heck und bietet dank abgedunkelter Scheiben mehr Privatsphäre. Die zweite Sitzecke ist vorne, wo in heutigen Autos Armaturenbrett und Lenkrad sind. Hier lässt sich die Frontscheibe aufklappen – das nennt Mini dann «Street Balcony» (dt. Strassen-Balkon). Und das Armaturenbrett? Wird wie das Lenkrad bei Bedarf aus der Sitzecke ausgefahren. Doch die Armaturen zeigen uns nur die Richtung und allfällige Hindernisse an. Geschwindigkeit ist in der Zukunft wohl irrelevant, denn es heisst explizit: «Weitere fahrrelevante Anzeigen gibt es im Dashboard nicht.»

Wir fahren nicht mehr

Aber im Normalfall soll der Urbanaut ja auch autonom fahren, rein elektrisch natürlich. Und auch wenn es sich bei dieser Studie noch um ein Auto handelt: Das Fahren ist nur Nebeneffekt. Mini verliert kein Wort über fahrrelevante Informationen wie Reichweite oder Leistung. Dazu passt auch, dass es zwar eine klassische Auto-Anordnung mit vier Sitzen gibt, aber zumindest die Sitze auf der Beifahrerseite nicht sonderlich bequem aussehen.

Aus dem Autoschlüssel macht die britische Kultmarke einen Mini-Token. Er entriegelt den Urbanaut und wird in einer von drei Vertiefungen im Tisch angebracht. Jede steht für einen der drei Modi «Chill», «Wanderlust» und «Vibe». Sitze, Beleuchtung und sogar die Ambientgeräusche werden ja nach Modus angepasst. Chill lädt zur Entspannung ein, Vibe ist der Modus zum Abhängen mit Kolleginnen und Partymachen. Und Wanderlust? Der Fahrmodus.

In der Schweiz abgekupfert?

Aber: So ganz neu ist das Konzept hinter dem 4,47 Meter langen Mini Vision Urbanaut nicht. Nicht nur Schweizer dürfte die Zukunftsvision an die Rinspeed-Studie Oasis des Schweizer Visionärs Frank M. Rinderknecht aus dem Jahr 2017 erinnern. Auch sie fuhr autonom, elektrisch und hatte einen Garten an Bord. Zufall oder geklaut? Die höchste Form der Anerkennung, nach Oscar Wilde. Und noch vor Mini liess sich schon Mercedes von Rinspeed «inspirieren» (BLICK berichtete). Immerhin: Im Oasis erinnert der Innenraum noch etwas mehr an ein klassisches Auto, vermittelt aber auch Lounge-Atmosphäre.

Serienchance? Eher gering – auch wenn Mini-Chef Bernd Körber beteuert, dass die Studie eine ernsthafte Überlegung sei. Allenfalls schafft es das Design teilweise in künftige Modelle. An der Optik sieht man die Verwandtschaft mit BMW – auch bei Mini wird der Frontgrill deutlich grösser.



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